Die teilweise schlechten Bilder bitte ich zu entschuldigen.
Wie im Teil 1 bereits erwähnt hatte ich extreme Zweifel das dieser Kessel jemals wieder verlässlich arbeiten würde. Nach gut drei Wochen war, wie fast erwartet, eine "Pfütze" unter dem nicht ganz drei Jahren alten Kesselkörper. Der Himmel meinte es wieder einmal sehr gut mit mir, da es Frischwasser war - ohne Rußanteil - und die Undichtigkeit noch besser erreichbar als die ersten Ermüdungsbrüche des Kessels war.
Mein erster Eindruck war Punktkorrosion im Kesselblech. Auf den Bildern sind ja auch ganz nett die Wasserstrahlen zu erkennen. Mit einem kurzen Körnerschlag war der Kessel auch innerhalb von 2 Minuten wieder dicht.
Aber wie das im Leben nun mal so ist, liegt die Wahrheit oft im Verborgenen. Also habe ich das Kesselblech aufgefräst und den Kesselkörper erhitzt. Wer Ahnung von der Verarbeitung von Stählen hat und Ermüdungsbrüche kennt, weiß das sich unter Hitzeeinwirkung der Riss, der sonst defakto unsichtbar ist, einfärbt. Und genau das ist auch passiert. Also keine Punktkorrosion, dass Blech hat überall die volle Stärke, sondern ein ca. 3 cm langer Riss an dem punktuell Wasser ausgetreten ist.
Ermüdungsbrüche an einem nicht ganz drei Jahren alten Kesselkörper, an diesen exponierten Stellen würde ich persönlich als "bemerkenswert" einstufen. Wenn man weiterhin davon ausgeht, dass hier in mindestens 70% aller Anheizphasen der Kesselkörper über 50 Grad Anfangstemperatur hatte, umso mehr. Denn ca. 30 Grad Wärmedifferenz sollten für eine vernünftige Konstruktion und einen qualitativ angemessenen Kesselstahl eigentlich keine Rolle spielen.
Ich mache mir Dir Arbeit der Dokumentation für Euch. Damit ihr eine Entscheidungshilfe beim Kauf und der Reparatur habt. Nur so könnt Ihr ein wenig erahnen, ob das was Euch erzählt wird auch tatsächlich so sein könnte oder vielleicht eben auch nicht.
Zu meiner Person:
Ich bin (war da nicht mehr aktiv) Nutzfahrzeugmechanikermeister. Wir arbeiten mit hydraulischen Komponenten deren Dauerbetriebsdrücke bis 350 bar liegen. Die Verarbeitung hochwertiger Sonderbaustähle ist in diesem Beruf Standard. Ein Bus System veranlasst uns nicht eine Fahrkarte zu kaufen.
Meine Bitte wäre daher den Thread nur fachlich zu ergänzen. Polemik hilft hier nicht. Das Problem liegt klar auf der Hand.