Kesselstahl

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 21.933 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Chaletheizer.

  • Hallo, die meisten ofenhersteller werben mit "hochwertiger" oder "bester" Kesselstahl


    kennt sich von Euch jemand damit aus?


    Was ist das für ein Stahl und was muß man beim schweissen beachten?


    Gruß Andreas

  • Hallo Andreas,
    der Stahl vom Vigas ist ganz normaler Baustahl, Hartmut war so nett dies in einem Labor prüfen zu lassen.
    Also die direkte heiße Flamme würde dem Stahl nicht so gut bekommen, er würde verzundern (heißer Rost )


    Gruß Helmut


    PS: Hier das Ergebnis vom Vigasstahl:


    0,16 % Kohlenstoff
    0,24 % Silizium
    0,38% Mangan
    Rest Eisen


    Es ist es ein St37-2
    Kurzbezeichnung S235JR
    Werkstoffnummer 1.0037

  • Da soll es mal drei benachbarte Kesselhersteller in der Berliner Potsdamerstraße gegeben haben:


    Der Linke hatte ein Schild dran "Bester Kesselstahl von Berlin"
    Der Rechte schrieb: "Bester Kesselstahl von Deutschland"
    Der Mittlere war zuerst ratlos, dann ließ er ein Schild anfertigen: "Bester Kesselstahl in dieser Straße" :)

    Klimawandel: gibts seit 2.500.000.000 Jahren.
    Industrielle Revolution: gibts seit 250 Jahren.


    "Gut Holz" wünscht HelHof
    Vigas/Solarbayer 40 E

  • Moin Moin!


    Ich muss Eure Freude leider etwas dämpfen :(


    Ein St37-2 enthält im Normalfall Mangan in nicht nennenswerten Mengen.
    Er kann unbegrenzte Mengen davon enthalten, muss er aber nicht.
    Bei unlegierten Baustählen sind nämlich nur der Kohlenstoffgehalt und die Mindestzugfestigkeit genormt.
    Der Rest bleibt dem Hersteller überlassen.


    Es gibt verschiedene Elemente, die maßgeblich für die Warmfestigkeit bzw. Zunderbeständigkeit (Korrosionsbeständigkeit) verantwortlich sind.
    Damit kenne ich mich aber nicht so gut aus.
    Deshalb nur grob gesagt:


    Warmfestigkeit durch z.B. Mn und Ni
    Korrosionsbeständigkeit durch z.B. Cr


    Das Ergebnis der Analyse lässt meiner Meinung nach auf einen P235GH oder einen 17 Mn 4 (warmfeste Druckbehälterstähle) schließen.
    Durch das Mangan ist die Warmfestigkeit eine andere als beim St37-2.


    Siehe auch:
    http://www.salzgitter-flachsta…te_Druckbehaelterstaehle/


    Man sollte sich allerdings dabei immer die Frage stellen, ob überhaupt eine hohe Warmfestigkeit notwendig ist.
    Die meisten Teile eines Holzvergasers sehen ja sowieso nur die max. Kesseltemp. von 90°C.
    Bei Teilen, die Kontakt mit der Flamme oder Glut haben, verhält sich das ähnlich.
    Denn es wird in der Regel keine hohe Festigkeit von diesen Komponenten verlangt, jedoch eine hohe Zunderbeständigkeit.
    Anders schauts bei heißen (>500°C) Druckbehältern in Kraftwerken aus - da wird Warmfestigkeit und Zunderbeständigkeit verlangt.


    Hier eine Liste verschiedener metallischer Werkstoffe mit Angaben zur Warmfestigkeit:
    tu-dresden.de/die_tu.../iet/.../Werkstoffwerte260107.xls


    So, das wars erstmal für heute.


    Grüße


    Johannes

  • Danke Hans, jetzt wirds präziser, also doch nicht ganz so einfach wie ich gedacht habe


    Gruß Andreas

  • Hallo Hans,


    Das Ergebnis der Analyse lässt meiner Meinung nach auf einen P235GH oder einen 17 Mn 4 (warmfeste Druckbehälterstähle) schließen.

    Der Mn-Gehalt liegt unter den Toleranzgrenzen der Stähle P235GH (Mn = 0,6 - 1,2%) oder P295GH (Mn = 0,9 - 1,5%, daher wurden diese Sorten ausgeschlossen.



    mfg
    Hartmut

  • Guten Abend Hartmut!


    Du hast Recht - für einen P295 ist der Mangangehalt etwas zu gering.


    Wenn ich mich nicht täusche, ist der Mn- Gehalt für unlegierte Baustähle, wie der S235 einer ist, auf max. 1,8% limitiert.


    Ist es nicht denkbar, dass der Kesselhersteller eine nicht genormte Stahllegierung verwendet?
    S235 mit Si und Mn verfeinert - eine Art Low-Cost-Kesselstahl B)
    Wo wird denn der Vigas überhaupt gebaut?


    Neulich war ich auf der Seite von Attack, weil sich ein Bekannter einen Attack- Holzvergaser zugelegt hat.
    Die Firma sitzt und produziert in der Slowakei und wirbt auch mit besonderem Kesselstahl, "der von U.S. STEEL Košice geliefert" wird :dry:


    MfG


    Johannes

  • Hallo Johannes


    Ist es nicht denkbar, dass der Kesselhersteller eine nicht genormte Stahllegierung verwendet?

    Das glaube ich eher nicht, da die zugelassenen Kesselstähle in der DIN EN 303-5 (Heizkessel für feste Brennstoffe) festgelegt sind.


    Zitat

    Wo wird denn der Vigas überhaupt gebaut?

    Guckst Du hier: Vimar


    Zitat

    Neulich war ich auf der Seite von Attack, weil sich ein Bekannter einen Attack- Holzvergaser zugelegt hat.
    Die Firma sitzt und produziert in der Slowakei und wirbt auch mit besonderem Kesselstahl, "der von U.S. STEEL Košice geliefert" wird

    Sie müssen das nehmen, was die Norm vorschreibt.



    mfg
    Hartmut

  • Hier hast du einen Überblick.
    Gefügeveränderungen fangen schon früher an.
    file:///C:/Users/Betty1967/Downloads/Chemie%20und%20Eigenschaften%20metallischer%20Werkstoffe%202014.pdf

    Hi,


    danke. Jetzt funktioniert es.

  • Die Firma sitzt und produziert in der Slowakei und wirbt auch mit besonderem Kesselstahl, "der von U.S. STEEL Košice geliefert" wird

    Och nee jetzt hab ich Amerika im Heizraum? Slowakei wäre mir lieber gewesen :wacko:



    ...Ich hoffe man erkennt meinen Humor...

  • Och nee jetzt hab ich Amerika im Heizraum? Slowakei wäre mir lieber gewesen :wacko:


    ...Ich hoffe man erkennt meinen Humor...

    Jetzt musst du leider ne US Flagge hissen am Schornstein.....so Leid mir das tut

  • Kessel wird sofort Eingezogen.... der erste Mann da drüben braucht allen Stahl für Armierungseisen umbestimmmte Mauern hochzuziehen!


    Ironie wieder aus!



    Nicht einmal Walt Disney dachte, dass die USA einmal von
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