ETA SH: Abgastemperatur

@Mario-Pa

eins versteh`ich nicht. Warum wurde bei der Modernisierung nicht gleich auch der Kamin saniert? Ein gemauerter Kamin und moderne (Holz)Heiztechnik sollte nicht mehr sein.

Gruß, Michael

Am Haus wurde ja nichts Saniert, nur die Ölheizung gegen den HV getauscht.

Haben im Haus noch zwei Kachelöfen, und wir hatten noch nie Probleme mit den Kamin.

Zitat von Mario-Pa

Am Haus wurde ja nichts Saniert, nur die Ölheizung gegen den HV getauscht.

Haben im Haus noch zwei Kachelöfen, und wir hatten noch nie Probleme mit den Kamin.

Ich gehe mal davon aus, dass die Kaminöfen an einem anderen Zug angeschlossen sind als deine Heizung, sollte eigentlich so sein.

Deine alte Ölheizung hatte wahrscheinlich Abgastemperaturen jenseits von "Gut und Böse" (180°C aufwärts?), deshalb die Modernisierung!?

Offensichtlich machst du dir ja (berechtigte) Sorgen um deinen Kamin. Da die Anlage erst ein paar Tage alt ist und keine Erfahrungen hinsichtlich Auswirkungen auf den Kamin vorliegen ist das verständlich.

Ob es nun Probleme gibt oder nicht wird die Zeit zeigen. Warum aber weder Schorni noch HB, falls es einen gab, nicht auf diese Problematik hingewiesen haben, ist mir unverständlich. Die Durchfeuchtung eines Kamins ist im Nachhinein immer eine unangenehme Sache.

Um auf der sicheren Seite zu sein empfehle ich dir eine Kaminsanierung im Sommer. Vor der Heizperiode.

Gruß, Michael

Zitat von Mario-Pa

Danke für die ausführliche Info.

Hallo @Mario-Pa,

gern geschehen (oder wie der Engländer sagt:) you are welcome!

Zitat von Mario-Pa

Das Bild entstand am Schluss von der Verbrennung. Ca. 2-3 Stunden nach dem anzünden.
Habe den Ofen nur wenig bestückt.

Das erklärt die Werte natürlich auch, dann war der HV schon im Ende-Stadium: Da ist dann nur noch Glut im Kessel und der Rest-O2 steigt langsam an, weil ja kaum neues Holzgas mehr nachkommt.

Zitat von Mario-Pa

Hätte da noch eine Frage, bezüglich den Restsauerstoff:
Eingestellt ist 5%
Was hat es für Auswirkungen, wenn man darüber oder darunter kommt, wenn er z.B. Eine Stunde er wert sehr erhöht ist ?

Rest-O2 allgemein:
Ganz allgemein kann man sagen, je weniger Rest-O2, desto heißer und besser die Verbrennung, also weniger Kohlenmonoxid (CO, wird ja auch vom Schorni gemessen). Der Wert des Rest-O2 steht in Relation zum CO-Wert. Eine Holz-Verbrennung muss aber immer mit Sauerstoff-Überschuss "fahren", andernfalls ist die Verbrennung schlecht und es entsteht Ruß. Die Kunst ist nun die Verbrennung mit so wenig wie möglich und so viel wie nötig Sauerstoff-Überschuss (Rest-O2) "zu fahren". Die Holzvergasung ist, im Gegensatz zur Verbrennung von Öl oder Gas ziemlich ungleichmässig, deshalb wird der Rest-O2 Wert immer etwas schwanken. Besonders zu Beginn und am Ende eines Abbrands, aber auch wenn ein Stück Holz nachrutscht oder gar ein Hohlbrand zusammenbricht.

Rest-O2 beim ETA:
Bei den meisten Holzvergasern wird der Restsauerstoff inzwischen mit einer Lambda-Sonde gemessen, so auch beim ETA. Dieser regelt über den gemessenen Rest-O2-Wert die Sekundärluftklappe: Bei Überschreitung des aktuellen Sollwerts wird die Klappe weiter geschlossen, bei Unterschreitung weiter geöffnet. Der ETA hat die Besonderheit, dass der Rest-O2-Sollwert nicht über den gesamten Abbrand gleich ist:
Bei den neueren Kesseln (Touch) ist der Sollwert für den Hauptabbrand 5,0%, jedoch in der ersten Stunde nur 3,5% (bei den älteren ETA SH waren die Standard-Werte noch 6,0% und 4,5%). Das soll dazu beitragen, dass der Kessel nach dem Anheizen scneller auf Temperatur kommt. Während der Hauptverbrennung gilt aber der "normale" Sollwert, damit sich Schwankungen im Abbrand besser ausgleichen lassen.

Rest-O2 bei Abbrand-Ende:
Zum Ende des Abbrands ist nur noch Glut im Kessel, es entsteht nur noch wenig brennbares Holzgas. Deshalb steigt der Rest-O2 zwangsläufig an, obwohl die Sekundärluft geschlossen ist (Primärluft muss ja weiterhin geöffnet sein). Bei 15% Rest-O2 erkennt der ETA Abbrand-Ende, schliesst jetzt auch die Primärluftklappe und schaltet den Saugzuglüfter aus (ausser bei eingestelltem "Glutabbrand").

Übrigens war ich gearde nochmal am ETA und habe den aktuellen AGT-Sollwert abgelesen: Jetzt zeigt er 120°C an, vorhin noch 152°C. Leider weiß niemand von uns konkret, wie die Software von ETA arbeitet, ich vermute aber, dass dieser Sollwert mit der aktuellen Wärme-Anforderung zu tun hat: Um 12:30 Uhr lief bei mir doch die FuBo-Pumpe. Jetzt liegt die Aussentemperatur über dem Schwellwert und die Pumpe hat abgeschaltet, d.h es liegt keine Anforderung mehr an.

Viele Grüsse von Karlheinz

Vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung !!
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Danke

Zitat von Mario-Pa

Haben im Haus noch zwei Kachelöfen, und wir hatten noch nie Probleme mit den Kamin.

... nun Kachelöfen haben eine viel höhere AGT, stellenweise über 300° C, bei so einer AGT
gibt es keine Probleme mit dem Kamin.
Bei einer solchen AGT vom Kachelofen wird der Taupunkt im Kamin SCHNELL überschritten was
bei einem HV mit der Fall ist.

Im übrigen ist dem was ETAMINATOR ( Karlheinz ) in den letzten beiden Kommentaren geschrieben hat
absolut nichts mehr hinzu zu fügen ! Ausführlicher kann man es nicht mehr beschreiben !!

Kompliment von meiner Seite aus Karlheinz !

das stimmt, Kachelöfen haben weit über 300 Grad AGT.
werde den Heizungsbauer mal anreden.

will ja nur auf nummer sicher gehen.
von mir aus können sie brim ETA HV die AGT hochsetzen.
Holz kostet nichts, und wenn ich im Jahr ein paar Ster mehr brauche, egal.
Kaminkehrer war zur Abnahme noch nicht da.
Er hatte noch krine Zeit.
Mal schauen, was er spricht.....

@ Mario-Pa,

Hallo,

wieso nimmst du dir nicht einfach mal die Zeit deinen Kamin im Heizbetrieb deines HV mal etwas zu beobachten !

Dein Kamin hat doch bestimmt im oberen drittel eine Reversion´s Öffnung, ( Putz Türe ) beobachte doch einfach mal durch diese Öffnung wie sich die
Feuchtigkeit im Kamin entwickelt vom Start deines HV an und bist zum Ende des Abbrandes, notiere dir die Zeit,
AGT deines HV zum Vergleich mit der Feuchtigkeit´s Entwicklung in deinem Kamin.

Ich weiß es ist anstrengen rauf und runter vom Dachboden, aber so bekommst du einen Einblick über den wirklichen Zustand
des Kamines.

Ist nur ein kleiner Rat von mir, so habe ich es auch gemacht da ich einige Einstellungen an Woody ( SH 20 ) vorgenommen habe,
und ich nicht wusste wie der Kamin darauf reagiert.

leider habe ich so eine Türe nicht mehr.
Als damals das OG ausgebaut wurde, wurde es zugemauert.

Wenn ich den HV mal wieder einheitze, werde ich oben am Kamin es beobachten und Messen.
War heute bei meinen Heizungsbauer, da noch ein paar Kleinigkeiten offen sind, er meinte, das es so passt, und ETA hat nicht ohne grund auf 150 Grad eingestellt.

Wie messe ich am besten oben am Kamin die AGT ?
Habe da so ne ( ich sage mal Laserpistole) dazu, mit der kann man Themperaturen messen.
Reicht das, wenn ich oben den letzten Stein innen messe ?

Hallo,
Wichtig ist hierbei, dass das zu messende Objekt nichts reflektiert. Am besten sollte es schwarz sein. Aber wenn es ein backstein ist, geht das auch. Es wird ja nur per Infrarot gemessen, was zurückkommt, bzw. abgestrahlt wird. Vor einem Spiegel erwicht man sich also selber
Alternativ kann man auch so ein Digitalthermometer reinhängen. Gibt es günstig bei 321 oder so.

@Mario-Pa
Wie groß ist den der Schornstein? Hängen die Kachelöfen am gleichen Zug?

Bei einem Kesseltausch muss in 95% der Fälle auch der Schornstein saniert werden. Seriöse Heizungsbauer bieten das gleich mit an. Ich mute es meinen Kunden nicht zu, das sie die Temperatur/Feuchte im Schornstein überwachen müssen. Der Kollege soll dir den Schornstein berechnen. Dann bist du sicher, dass der Schornstein auch im Teillastbetrieb nicht kondensiert.

Gruß Michael

durchmesser ist glaube 18 cm.
Höhe weiss ich nicht genau, denke so gute 10 Meter.
nein, am gleichen Zug hängen die Kachelöfen nicht.
Danke, werde mir im Netz so einen Digitalen Messer besorgen.

Finde es nur Komisch, das ETA die AGT auf 150 Grad einstellt, und frühers bei 220 Grad.

Naja, werde mal alles nachmessen, und weiter berichten

Dank an alle, für eure hilfreichen Antworten