Kaltes (gefrorenes) Holz verheizen - Nachteile?

Es gibt 74 Antworten in diesem Thema, welches 31.080 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ETA-Franke.

  • Wie problematisch ist es wirklich kaltes Holz zu verheizen?
    Wo liegen die Nachteile gegenüber "vorgewärmten" Holz?
    Kann man die Verluste prozentual bestimmen?
    Oder kann man das ganze eigentlich vernachlässigen, nach dem Motto "Stöhnen auf hohen Niveau"


    Mein holz liegt getrocknet unter einem wetterfesten gut durchlüfteten Schuppen.
    Die Restfeuchte (laut billig Messgerät) liegt um die 12%


    Danke schonmal für eure ernst gemeinten Antworten ;)

  • Hallo,


    auf jeden Fall hast Du Verluste.


    Je mehr Wasser das Holz enthält, um so mehr Energie wird zum verdunsten/aufheizen des Wasser benötigt. Auch das feste Material muss um die Differenz Aussentemeratur und Heizraumtemperatur erst mal aufgeheizt werden, Auch hier benötigst Du mehr Energie.


    Um 1 Liter Wasser um 1°C zu erhöhen benötigst Du etwa 1 Watt. Bei einem Kilo Holz mit 12% Restfeute sind das immerhin 120ml. Das sind dann etwa bei 8,5 Kilo Holz 1L Wasser. Um Wasser zuverdunsten musst Du es auf 100^C bringen.
    Wenn Dein Holz (8,5 kg) also -5°C hat musst Du alleine etwa 105 Wh aufwenden um das Wasser aus dem Holz zu bekommen. Plus die Energie zum erwärmen des Feststoff.
    Bei dem angenommenen Unterschied Heizraum +16°C und -5°C Aussentemperatur ist der Mehraufwand etwa 21Wh + Aufheizen des Feststoff für 8,5kg Holz.

    LG Walter

    Kaum macht mans richtig, schon funktionierts :)

  • Alle Brennstoffe die "vorgewärmt" sind oder werden sind im Energieertrag höher als im kalten Zustand.
    Selbst Gas wird in der Groß Industrie vorgewärmt um höhere "Ausbeute" zu erreichen.
    Warum sollte das bei Holz anders sein, denn : je wärmer was ist um so schneller brennt es, ist bei Holz nicht viel anders.
    Einfache Erkenntnis in der Feuerung.

    Grüßle v.d. Schwäbischen Alb
    Rolf


    VON NICHTS KOMMT NICHTS, UND WER ES WARM HABEN MÖCHTE MUSS WAS TUN!


    Kessel & Anlage kann besichtigt / vorgeführt werden, kein Problem! Einfach melden!

  • Ich habe da eine etwas laienhafte Betrachtungsweise, aber wenn ich mir vorstelle, daß das Holz zum Gluttbett anstatt um 600°K eben um 625°K erhitzt werden muss, kann ich mich nicht vorstellen, daß da deutlich messbare Unterschiede entstehen.

  • Alle Brennstoffe die "vorgewärmt" sind oder werden sind im Energieertrag höher als im kalten Zustand.
    Selbst Gas wird in der Groß Industrie vorgewärmt um höhere "Ausbeute" zu erreichen.
    Warum sollte das bei Holz anders sein, denn : je wärmer was ist um so schneller brennt es, ist bei Holz nicht viel anders.
    Einfache Erkenntnis in der Feuerung.

    eben warum ist wohl sonst bei ölbrennern eine vorwärmung drinnen damit man eine bessere zerstäubung hat. Mit Holz wurde ja schon gut erklärt

  • Damit Holz ausgast muss es eine Temperatur von etwa 200C° erreichen.
    Wenn ich Holz habe das bis zum Kern durchgefroren ist, braucht der Kessel erheblich länger um in den wirklichen Vergaserbetrieb überzugehen. Man kann sicherlich über Kompromisslösungen diskutieren, da es bei vielen sicherlich nicht immer möglich ist einen Wochenvorrat im Haus anzulegen.
    Zumindest das untere drittel des Kessels sollte mit Holz beschickt werden das auf Raumtemperatur ist.

  • Kaltes, oder auch außen feuchtes Holz (bei Nebel, oder leichtem Regen rein gefahren) braucht definitiv länger um anzubrennen und auch der Energieertrag pro Füllraum ist ca. 5-10% geringer. Nach einem Tag im Heizraum ändert sich dann kaum noch was.


  • Um 1 Liter Wasser um 1°C zu erhöhen benötigst Du etwa 1 Watt. Bei einem Kilo Holz mit 12% Restfeute sind das immerhin 120ml. Das sind dann etwa bei 8,5 Kilo Holz 1L Wasser. Um Wasser zuverdunsten musst Du es auf 100^C bringen.
    Wenn Dein Holz (8,5 kg) also -5°C hat musst Du alleine etwa 105 Wh aufwenden um das Wasser aus dem Holz zu bekommen. Plus die Energie zum erwärmen des Feststoff.
    Bei dem angenommenen Unterschied Heizraum +16°C und -5°C Aussentemperatur ist der Mehraufwand etwa 21Wh + Aufheizen des Feststoff für 8,5kg Holz.

    Hallo Walter


    da hast Du zu "sparsam" gerechnet - die Verluste liegen deutlich höher


    um 1kg 0°C Eis in 1kg 0°C Wasser zu verwandeln braucht es 0,093kWh
    um 1kg Wasser von 0°C auf 100°C aufzuheizen braucht es 0,116kWh
    um 1kg 100°C Wasser in 1kg 100°C Dampf zu verwandeln braucht es 0,628kWh
    um 1kg Wasserdampf von 100°C auf AGT von 200°C zu erhitzen braucht es 0,058kWh


    ergibt in Summe 0,895kWh pro Kilogramm Eis das im Holz enthalten ist


    hinzu kommt auch noch dass ja nicht nur das Eis in Wasserdampf verwandelt werden muss


    hinzu kommt dass der da entstehende Wasserdampf die Verbrennung stöhrt und damit verschlechtert
    im Vergleich zum Heizwert von Holz doch eine ganz gehörige Menge
    hinzu kommt noch dass das Holz selbst aufgeheizt werden muss,
    dass die Verbrennungs-Luft mit aufgeheizt werden muss,
    dass der Ofenstahl mit aufgeheizt werden muss
    dass das Kesselwasser mit aufgeheizt werden muss


    drum bringt es soo viel wenn man trockenes warmes Holz in einem vorgewärmten Ofen bei kleinem Restsauerstoffwert verheizt


    es ist ein himmelhoher Unterschied ob man gefrohrenes Holz mit 20% Wasser(Eis)anteil in einem kalten Ofen anzündet
    oder mein im Sommer solar getrocknetes Holz mir 7% Restfeuchte in den vorgeheizten Ofen steckt
    das ergibt ein gaaaaaanz anderes Feuer


    Bernhard

  • Aber nur kalt?
    Macht das soviel aus?

    Ja. Siehe oben.
    Nur Kalt wird schwierig bis unmöglich. Nimm mal etwas aus dem Gefrierschrank und trage es zum Heizkessel. Was passiert? Es beschlägt schneller, als du es rein werfen kannst.

  • Zitat

    Die Eingangsfrage zielte aber auf kaltes Holz; nicht auf nasses Holz.

    Holz ist immer mit Wasser durchzogen. Das ist ja das dumme daran. Wenn wir von der Restfeuchte mit 12% reden, hat das Holz einen Wasseranteil von 12%, bei 1 Kilo Holz dann 120ml Wasser.

    LG Walter

    Kaum macht mans richtig, schon funktionierts :)

  • Wenn das Holz im Heiz Keller liegt nimmt es ja die Raumtemp. an und wird somit vorgewärmt. Man muß aber bedenken ehe die Wärme bis in den inneren Holzkern vorgedrungen ist dauert es einige Zeit/Tage.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

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  • Danke Bernhardt für deinen ausführlichen Beitrag!
    Allerdings trifft ein Großteil der aufgezeigten Verluste bei vorgewärmten Holz mit 12% restfeuchte auch zu.


    Nehmen wir mal an die Holztemperatur liegt bei 20 Grad, dann benötigt man immernoch ca. 0,779 kWh gegenüber 0,895 kWh,


    Also 0,116 kWh/kg Verluste gegenüber vorgewärmten Holz mit der gleichen Restfeuchte.
    Oder sehe ich hier was falsch?

  • Hallo zusammen,
    ob ich kaltes Holz im Heizraum vorwärme oder nicht ist energetisch egal. Denn woher kommt die Energie zum vorwärmen? Da muß ich schon beim Nachbarn vorwärmen damit die Rechnung aufgeht.


    MfG Detlef

  • Korrekt betrachtet muss man doch auch die "Vorwärmung/Vortrocknung" des Brennholzes z.B. im Heizungsraum energetisch aus der Verbrennungswärme realisieren. D.h. - dass die KWh, welche das Wasser im Ofen für die Trocknung/Vorwärmung benötigt, aussen auch benötigt. Und diese kommen ja nicht von der lieben Sonne, sondern von der Abwärme des Heizkessels. Ist das nicht linke Tasche/rechte Tasche?


    Dass der Abbrand besser läuft, wenn das Holz dann Zimmerwarm ist und schön trocken steht ausser frage, nur die hierfür benötigte Energie kommt schlussendlich auch aus dem Holz. Zwar nicht aus diesem, aber aus dem vorigen Abbrand :-).


    EDIT:
    Mist... ich hätte vorher doch mal F5 drücken sollen :)

  • Genau ice, ob ich meine Fußbodenheizung aufheize oder das Holz von draußen, ich verbrauche Energie.

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