Gibt es schon Holzvergaser die schon nach der 2. Stufe der BImschV in 2017 gemessen wurden?

Es gibt 149 Antworten in diesem Thema, welches 82.436 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von kd-gast.

  • Die Brenndauer kann doch nicht das Problem sein. Bei unseren Fröling S4 ist es auch so ich mache soviel Holz rein wie er haben möchte um die Puffer vollzumachen. Dann schaue ich abends wieder ob es noch bis zum nächsten Tag reicht oder lege neu auf.

  • Brenndauer ist schon wichtig.
    Wenn der Kessel wie blöd brennt und nach 2 Stunden ausgebrannt ist und keiner Holz nachlegen kann,
    dann muss das Ding nach 4 Stunden wieder angemacht werden, weil auch keine Glut mehr da ist.
    Das war mit der längeren Brenndauer wesentlich besser.
    Denke eine gewisse Modulation ist doch heute üblich bei den neueren Kesseln.
    Das geht natürlich nur mit einer Lambdaregelung optimal.
    Wenn man darauf verzichtet, geht nur volle Pulle.
    Und auch dann wäre eine Lambdaregelung von Vorteil.
    Ich sehe ja, dass der Kessel nie optimal läuft.
    Zuerst Sauerstoff fast gegen Null. Er stinkt.
    Dann passt es ganz gut.
    Dann zu viel Luft. Stinkt dann auch wieder, da Verbrennung zu kalt.
    Denke das muss getrennt werden.
    Die Sekundärluft ist auch abhängig davon, wie das Holz im Kessel liegt.
    Werden durch Zufall die Primäröffnungen abgedeckt, dann pustet er ordentlich Sekundärluft ein.
    Verbrennt aber nicht gut, da dann viele zu viel Sekundärluft!

  • Hallo,
    Mein Atmos ist ja auch ungeregelt. Aber das der Stinken tut, habe ich nicht. Das wundert mich. Wenn der Kessel gut eingestellt ist und auf Volllast läuft, hast du ja eine gewisse Energie im Speicher. Ob ich nun den Kessel 2 Stunden bei 30kw laufen lasse oder 6 Stunden bei 10kw... Die Begrenzung ist immer der Füllraum. Oder der Speicher... Wobei das eigentlich nicht der Fall sein sollte.

  • Vermutlich hast du noch eine Problem mit zu wenig Puffer.
    Hast natürlich recht eine vernünftige Steuerung sollte in der heutigen Zeit auch ein Ofen haben. Bei unseren regelt er natürlich alles nach.
    In erster Linie aber wenn die Puffer ziemlich voll sind geht er mit der Leistung zurück.
    Unser Ofen könnte noch 2000 ltr. Puffer mehr vertragen mit Buche kann ich ihn nur teilbeladen.
    Wenn der Hersteller noch Garantie zu leisten hat die einfordern das sie den Ofen vernünftig zum laufen bringen sollen.

  • Hat schon Jemand die Co-Regelung oControl Abbrand-Regelung eingebaut und Erfahrungswerte?
    Es ist schade, dass die Firma Künzel völlig in der Versenkung verschwunden ist.
    Die Regelung, die der Kessel hat ist auch das Letzte.
    Diese fährt das Gebläse schon sehr früh zurück, so dass die Abgastemperatur kaum die 190 °C erreicht.
    Das war selbst dem Schornsteinfeger für eine Messung zu niedrig.
    Kann man aber nicht mehr beeinflussen. Es gibt da nichts zum Einstellen.
    Denke im täglichen Betrieb sollte eine Abgastemperatur von 150 °C bis 160°C ausreichen.
    War wenigstens bei dem alten Kessel so.
    Brennraum/Ascheschale war dann immer voll weißer Asche.
    Das kann man dann aber auch nicht mehr auswählen.
    Wie sind da bei Euren Kesseln die Regelungen gestrickt?
    Gibt es da eine extra Einstellung für die Messung?
    Bei dem HV BT 31 konnte man diese ja für die Messung extra hochstellen.
    Wir hatten da in 2015 bei der letzten Messung 235 °C eingestellt.
    Dann gab es da eine ECO-Einstellung, wo er dann zwischen 150°C und 160°C brannte.
    Da der neue Kessel die meiste Zeit mit 10% bis 11,5% O² läuft, denke ich, puste ich auch viel Energie durch den Schornstein in die Umwelt.
    Holzverbrauch ist höher als bei dem lambda geregelten Kessel mit 31 Kw (HV BT 31).


    Viele Grüße Otto

  • Sehr geehrter Herr Otto v. E.,


    hier verschwindet niemand. Aber ein paar Tage ohne PC muss auch ich mal haben und ein "Ghostwriter" wäre irgendwie albern. Ein Techniker von mir hat Sie im übrigen bereits vorletzte Woche versucht telefonisch zu erreichen. Er entschuldigt sich, dass er es nicht weiter versucht hat.


    Es ist schade, dass Sie mit Ihrem neuen Kessel nicht zufrieden sind. Auf der einen Seite möchten Sie mehr einstellen können, auf der anderen Seite sind sie mit dem Ergebnis der Abgasmessung unzufrieden. Zu Punkt eins kann ich nun nicht so viel sagen, außer dass ein HV und ein BT zwei unterschiedliche Kessel sind, die auch anders gesteuert werden. Der HV soll möglichst ohne große Einstellung seinen Dienst tun. Punkt. Auch wenn Sie es anders gewohnt sind und sich mit der Materie gut auskennen, gab es ausreichend Kunden, die mit der Verstellung von Parametern nicht unbedingt die Verbrennungsqualität verbessert haben. Von daher kann ich behaupten, dass das Fehlerpotential durch Minimierung der Einstellungsmöglichkeiten deutlich gesunken ist.


    Zum Thema Abgasmessung gibt es viele Aspekte, die eine Rolle spielen. Grundsätzlich haben Sie einige Probleme bereits erkannt. Die heute geforderten Grenzwerte sind für die Scheitholzverbrennung eine Herausforderung, keine Frage. Es gibt sicherlich von jedem Hersteller alte und neue Kessel, die werden mit hervorragenden Werten gemessen, dann gibt es eine große Anzahl, deren Werte sind bei der Messung befriedigend bis ausreichend und es gibt natürlich welche, die durch die Messung durchfallen. Da wir regelmäßig auch Fremdfabrikate beim Endkunden messen, können wir sowohl produktspezifisch, wie auch übergreifend einige grundlegende Faktoren ableiten. Einige dieser Faktoren, die bei jedem Kessel Einfluss auf die Messung haben, kann ich hier kurz benennen, auch wenn sie den meisten bereits bekannt sind:


    Installation/Einstellungen

    • Von den Herstellervorgaben oder -empfehlungen bei der Installation abgewichen, bzw. aus bauseitigen Gründen nicht so installieren können. Beispiel dafür wäre ein zu geringer Leitungsdurchmesser, Kessel wird schnell (zu) heiß und regelt daher unruhig. Ein weiteres Beispiel wäre die RLA mit zu geringer Rücklauftemperatur, die den Kessel gar nicht erst in seine optimale Verbrennungstemperatur kommen lässt. Oder auch der Schornsteinzug, der großen Einfluss nehmen kann.


    Reinigung

    • Nicht oder ungenügend gereinigter Kessel kann zu deutlich verschlechterten Abgaswerten führen, auch die Effizienz lässt deutlich nach.


    Wartung&Verschleiß

    • Zieht der Kessel durch alte Dichtungen Falschluft oder hat das Gebläse nicht mehr ausreichend Leistung, kann die Verbrennung auch nicht optimal stattfinden.


    Brennstoff (Ihre Frage nach "Norm-Holz")

    • Grundsätzlich: Je mehr Borke/Äste, je dicker die Scheite, je deutlicher die Abweichung der geforderten Restfeuchte, um so schlechter die Messergebnisse. Wir mögen am liebsten 15-20% Restfeuchte. Des weiteren empfehlen wir Buche, Kantenlänge nicht mehr als 8-10 cm, keine bis wenig Borke - auch Designerholz genannt.


    Betreiber

    • Eine Abgasmessung benötigt fast immer eine gewisse Vorbereitung. Oben genannte Punkte zuzüglich der richtigen Aufschichtung des Holzes nehmen Einfluss. Ebenso ist das Schüren direkt vor der Messung nicht empfehlenswert, ein paar Minuten sollte der Kessel danach zur Beruhigung haben.


    Messpunkt

    • Immer darauf achten, dass der Messpunkt im Abgasrohr richtig gewählt wird. Nicht immer geht es aufgrund vorhandener Installation nach Vorschrift, aber wir sehen ab uns zu ganz "tolle" Messpunkte, z.B. direkt am Rauchrohranschluss des Kessels oder 1,5m hinter dem Kessel. Ein nicht abgedichtetes Verbindungsstück kann die Werte komplett verfälschen.


    Messgerät

    • Die Messgeräte sind bis heute begrenzt ausgereift. Eine Abgasmessung, wie beim Kfz mit "Gerät einschalten, Rüssel rein, messen, fertig" funktioniert noch nicht so ganz. Die Messgeräte benötigen eine Kalibrierungszeit, sie müssen regelmäßig in die Wartung und sind allgemein recht sensibel.


    Messgerätbediener

    • Aufgrund der noch nicht flächendeckend durchgeführten und m.M. nach auch nicht ausreichenden Schulungen, fehlt es hier und da leider noch an Erfahrungen. Wie immer, wenn etwas neu eingeführt wird. Und die Abgasmessung bei Öl hat nun mal recht wenig mit der bei Scheitholz zu tun. Alles bisher oben genannte kann super sein, wenn sich der Bediener mit dem Gerät von Hersteller X nicht auskennt, weil er letztes Jahr mit dem Gerät von Y geschult wurde. Oftmals hat der einzelne Messende kein eigenes Messgerät, da diese mit über 5.000,- Euro immer noch recht teuer sind.


    Zusammenspiel aus Wetter und Standort

    • Besser keine Messung bei Sturm, starkem Nebel oder sonstigen widrigen Wetterbedingungen! In dem Zusammenhang hat der Standort der Anlage ggf. einen deutlichen Einfluss auf den Zug des Schornsteins. Hierbei sind insbesondere Hanglagen, Waldrandlagen und der direkte Küstenbereich als schwieriger einzuordnen. (gilt nur bedingt bei Saugzug)


    Nun zu Ihrer Anlage. Auf Basis der Angaben aus dem Kundendienstbericht und dem Messprotokoll, wage ich hier mal ein Statement zu der bei Ihnen stattgefundenen Messung:
    Ihr Holz wurde von unserem Techniker im ungünstigsten Fall mit 7,5% Restfeuchte und im guten Fall mit 15% gemessen. Sie selber hatten mir bereits ebenfalls von viel zu trockenem Holz mit 7,5% berichtet. Hier macht die Mischung die Musik. Die Tatsache, dass Sie von Gestank beim Abbrand schrieben, erhärtet den Verdacht, dass ein Großteil der Ladung extrem trocken war - trockenes Holz riecht beim Abbrand unangenehm. Bei einem großen Anteil sehr trockenem Holz, fackelt so eine Füllung innerhalb von nicht mal 2-3 Std ab wie Zunder. Sie haben keine Abbrandzeit und die Abgaswerte sind in ungünstigen Bereichen. Dazu kommt der von Ruedi1952 richtig erkannte Punkt hinzu: nur 1.000 Liter Puffervolumen. Die dadurch nicht gleichmäßige Energieabnahme der Anlage, lässt die Gebläsedrehzahl unter Umständen etwas hektisch springen, was ebenfalls Einfluss auf die Messergebnisse hat. Der HV ist ein Volllastkessel und er mag gerne vom Anzünden bis zum Ausbrand mit voller Leistung fahren, ohne ausgebremst zu werden. Weitere 1.000 oder sogar 2.000 Liter Puffervolumen könnten hier abhelfen. Mich verwundert zudem die Zug-Angabe im Protokoll. Wenn der Zug tatsächlich nur bei 0,2 Pa lag, ist die bestandene Messung eigentlich ein tolles Ergebnis.


    Machen Sie sich bitte nicht verrückt, alles neue bringt leider auch Veränderungen mit sich. Und auch wenn es mal keine sofortige Rückmeldung von uns gibt, Ihre Anlage läuft, Sie müssen nicht erfrieren und wir betreuen noch ein paar weitere Kunden. Wir sind alle nicht aus der Welt und Ihr Installateur, Ihr Schornsteinfeger und natürlich wir wünschen uns mit Sicherheit nicht nur einen Rechnungsempfänger, sondern einen zufriedenen Kunden. Es würde mich sehr freuen, wenn Sie nach einer gewissen Eingewöhnung mit dem neuen Kessel ebenfalls dazu gehören.


    Noch ein paar Informationen am Rande:
    Ruedi1952 der alte Kessel war ein BT31 (15-28kW) von 1997 und ja, der Puffer ist so klein, dass der Kessel viel in Teillast lief
    Etaminator die "Klimmzüge" waren Grundeinstellungen des Kessels, bezogen auf den bauseitigen bisher noch nicht genau definierten Zug, wichtig bei einem Druckgebläsekessel und ja, er war mit Sicherheit günstiger als ein ETA ;)



    So, nun gehe ich nach meinem Roman bald ins Wochenende und wünsche allen Lesern ein schönes!


    MfG
    Tim Künzel

  • Bei nur 1000 ltr Pufferspeicher da wunderst du dich das es nicht richtig funktioniert?
    Wenn der Ofen gerade in die Gänge kommt muss er ja schon wieder runterregeln.
    Spendiere ihm noch 2000 ltr Pufferspeicher dazu.
    Klar wäre Lambdagesteuert besser aber mit sowenig Pufferspeicher bewirkt das auch keine Wunder.
    Ich hatte nur 2000 ltr mehr ging am Anfang nicht und das war selbst bei Fichte zuwenig. Konnte den Ofen nur teilbefüllen.
    Jetzt sind es 4000 ltr. heize jetzt Buche kann den Ofen jetzt auch nur teilbefüllen. aber das muss reichen.

  • Hallo Herr Künzel von der @Künzel Heiztechnik GmbH,


    danke für Ihre ausführliche Darstellung der Dinge aus Ihrer Sicht. Es ist immer besser, wenn man das Problem "von beiden Seiten" kennt. Dass @Co-Schleuder den Kessel mit "so" wenig Puffer betreibt hat er bisher nicht erwähnt. Weiter will ich aber gar nicht ins Detail gehen, auch wenn manche Ihrer Punkte zum Widerspruch reizen. :saint:


    Ich möchte Sie an dieser Stelle einmal loben, dass Sie sich als Hersteller "in die Höhle der Löwen" wagen. :thumbup: Soviel ich weiß, sind Sie der einzige Hersteller, der hier im Forum Antworten postet.


    Auch wenn es mit den Lopper-ETA-Fröling-Hargassner-Guntamatik-und-wie-sie-alle-heißen keine "ernsthaften" Probleme gibt, würden wir Betreiber uns wünschen, dass sich diese Hersteller ebenfalls machmal zu Wort melden. Es soll ja inzwischen Firmen geben, die sich mit der "social Media" professionell beschäftigen. Die überwiegende Anzahl der Holzkessel-Hersteller gehört leider nicht dazu.


    Mich verwundert zudem die Zug-Angabe im Protokoll. Wenn der Zug tatsächlich nur bei 0,2 Pa lag, ist die bestandene Messung eigentlich ein tolles Ergebnis.

    Diese Angabe sind garantiert -0,2 hPa und somit -20 Pa. Es kommt wohl öfters vor, dass die Schornies die abgelesenen Daten nicht korrekt ins Protokoll übertragen. Das ist "sogar" meinem Schorni bei der letzten Messung passiert: Man sieht es, wenn man das erste Messprotokoll mit dem zweiten vergleicht. :whistling:


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

    ETA Twin: SH30/P25 "noTouch" (Füllraum 150 Liter)

    Hopf Pelletaustragung: 6x UniWok-Saugsonden (Lager für 6 to)

    Paradigma Pufferspeicher: 2x Aqua Expresso (1090 + 958 Liter; seriell verbunden)

    Paradigma FrischWasserStation

    Paradigma VR-Solarpanel: 2x CPC21 Star Azzurro (10m²; Aqua-System ohne Glykol)

  • Sehr geehrter Herr Künzel,
    hallo Karlheinz,


    ich habe mich über die Antwort von Herrn Künzel sehr gefreut, auch wenn sie wegen digitaler Auszeit etwas verspätet dazu kam.


    Unser Haus ist recht groß (380 m²) mit einer erheblichen Menge an Heizungswasser.
    Der Kessel muss jetzt bei den nur noch 24 Kw schon ordentlich brennen, bis der Mischer anfängt langsam zu schließen und in den Puffer zu schieben.
    Bei den jetzigen Temperaturen sind es ca. 3-4 Stunden Brennzeit bis dies eintritt.
    Dann braucht es nochmals ca. 4-6 Stunden, bis die Puffer voll sind.
    Es sollen jetzt bis zum Herbst noch 2.000 ltr. dazu kommen.
    Dann passt es bestimmt.
    Konnte ich jetzt aber nicht mehr so schnell erweitern, da der Schornsteinfeger es eilig hatte.
    Er hat nur noch knapp 30 Öfen in seinem Bezirk, die gemessen werden müssen.
    Das sind dann im Schnitt ca. 15 Messungen im Jahr.
    Ein paar Messungen noch bei einem benachbarten Schornsteinfeger, der kein eigenes Gerät mehr hat.
    (Er wollte die Messungen vor dem Einschicken des Gerätes zur Nacheichung noch durchziehen.)
    Tendenz abnehmend. Da zeigen die strengen Abgaswerte und die hohen Gebühren für die Messungen endlich Wirkung.
    Es wird wieder weniger mit Holz geheizt.
    Man sieht es auch hier in den Wäldern, da liegt Holz ohne Ende und vergammelt.
    Ab nächstes Jahr soll der Holzpreis ja um bis zu 15% fallen.


    Bei dem Schornstein-Zug hat der Schornsteinfeger sich vertan.
    Der Zug war eigentlich zu hoch.
    Der Künzel Techniker wollte die Reinigungsklappe vom Schornstein testweise schon herausnehmen.


    Da ist ein Punkt, den ich nicht so ganz nachvollziehen kann:
    Der Künzel Holvergaser besitzt ja eine Nebenluftklappe, die wir auch nach Herstellerangaben eingestellt hatten.
    Diese arbeitet auch perfekt und muss hier an meinem Standort heftig arbeiten.
    Der Schornstein wurde um ca. 80 cm Verlängert und mit einem Rauchgasventilator "ecostream " ausgerüstet.
    Ich habe oft im kalten Zustand und bei (starkem) Wind kaum bzw. sehr wechselnden Zug.
    Unser Haus steht vor einem Wald, der direkt hinter dem Haus beginnt und sehr hoch ist.
    Hier staut sich die Luft über dem Haus und erzeugt einen Gegendruck.
    Es qualmt dann auch heftig aus dem Ofen, wenn man ihn anzündet oder Holz nachlegt bzw. er brennt oft sehr unruhig.
    Bei Starkwind läuft der ecostream dann langsam mit und die Nebenluftklappe hält den Zug konstant.
    Sie pendelt dann oft recht heftig, um die Druckschwankungen auszugleichen.
    Beim Nachlegen dann kurz mit voller Drehzahl, kein austretender Qualm mehr.
    Somit wurde dies Problem gelöst und der alte Ofen BT 31 brannte damit schon perfekt.
    Auch der neue Holzvergaser brennt damit ruhiger vor sich hin.
    Das hat dann ja auch ganz gut bis zur Messung funktioniert.


    Nur warum wird bei der Messung die Nebenluftvorrichtung verschlossen und festgestellt.
    Ich habe dann schon den ecostream (Abzugsventilator) abgeschaltet, weil der Zug sonst viel zu hoch gewesen wäre.
    Klar sitzt die Messöffnung im Abgasrohr dann nicht richtig/perfekt, aber ich kann doch nicht, nur um zu messen
    so ein wichtiges Teil festsetzen. Dann brauch ich so ein Teil ja gar nicht erst einbauen bzw. fordern
    und mir um den Schornsteinzug keinen Kopf machen.
    Der Ofen bollerte bei der Messung recht heftig.
    Denke das lag auch an dem zu hohen Schornsteinzug.
    An diesem Tage war es völlig windstill!
    Also perfekt für meinen Schornstein.
    Oder waren deshalb die Messwerte so schlecht!??


    Wie habt ihr das mit dem Zugbegrenzer und dem Schornsteinzug gemacht?
    Oder gar nicht weiter beachtet!??


    Viele Grüße Otto

  • Wie habt ihr das mit dem Zugbegrenzer und dem Schornsteinzug gemacht?
    Oder gar nicht weiter beachtet!??

    Hallo Otto,


    ich beziehe das "ihr" jetzt mal auf "mich". ;)


    Ich habe keinen Zugbegrenzer im Schornstein. ETA fordert aktuell erst ab -30 Pa den Einbau eines Zugbegrenzers. "Früher" sogar erst ab -50 Pa. Außerdem hat mein Kessel, so wie die meisten hier im Forum, ein Saugzuggebläse. Da spielt der Schornsteinzug wohl weniger eine Rolle, als bei einem Kessel mit Druckgebläse, wie bei deinem. Meines Wissens, haben nur die SolarBayer/Vigas-Kessel ebenfalls Druckgebläse, und solche Betreiber sind relativ rar in diesem Forum.


    Zufällig hat sich kürzlich der User @Der_Baeck mit seinem HVS40E in die Messwertetabelle eingetragen.
    Hier noch ein Link zum Thread des Betreibers @Stammholz, der ebenfalls einen HVS40E betreibt (evtl. interessant, auch wenn du "diese" Probleme nicht hast). :whistling:


    Viele Grüße von Karlheinz :)

    Seit Juni 2011:

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  • Unser Schornstein ist auch zu kurz aber nur wegen Abstand zum Nachbarn. Am Tage der Messung hat der Schorni eine Zeitung unten im Schornstein angezündet damit er anfing zu ziehen.
    Bei unseren Fröling S4 wird angeheizt, der Schorni drückt dann die Schornsteinfeger Taste, dann geht die Steuerung in den Messmodus.
    Wenn dann Abgaswerte, Lambda, Kesseltemperatur auf dem Sollwert sind sagt die Steuerung Messbereit für 45 Minuten.
    Das der Mischer nach 3 Stunden anfängt zu schließen ist mit Sicherheit nicht i.O. wenn der Ofen ganz kalt ist max. eine Stunde, bei ca. 50 Grad etwa 20 Minuten. Bei uns werden bis zu 23 Heizkörper betrieben aber nach drei Stunden sind zur Zeit die 2000 ltr. Puffer voll.
    Bei uns ist aber die Schaltung vermutlich anders der Ofen leitet die Wärme in die Puffer und die Heizung holt sich die Wärme aus die Puffer.

  • Mein HV 24 hat ja auch 10 Kw weniger als Dein Fröhling S 4 Turbo mit 34 kW.
    Da dauert es dann schon ein wenig länger.
    Ist aber auch gut so, da die Winter nicht mehr oder selten richtig kalt sind.
    Bei mir teilt sich der Strang über dem Ofen auf.
    Eine Leitung geht zur Heizung/Mischer, die andere in die Puffer.


    Hat Jemand schon Erfahrungen mit der Nebenluftklappe und dem Messen bei einem Künzel Holzvergaser?
    Denke die kann man doch nicht einfach so dicht machen!??


    Viele Grüße Otto

  • Warum nicht dichtmachen der S4 hat die auch nicht. Aus dem Füllraum gibt es nur einen Ausgang über den Düsenschlitz im Boden des Gussrostes und der darunter liegenden Brennkammer.
    Das ganze funktioniert hervorragend eine Lage Holz rein darüber eine Zeitung und oder eine Pappe dann weiter mit Holz auffüllen.
    die Anheiztür öffnen Zeitungspapier reinlegen anzünden und fertig nach zwei Minuten knistert das Holz und fertig.

  • Ich meine einen Zugbrenzer/Nebenluftklappe.
    Diese ist beim Künzel gleich eingebaut und soll den unterschiedlichen Schornsteinzug regeln/konstant halten.
    Andere Einbauorte sind da Abgasrohr oder direkt in den Schornstein.
    Nur zum Messen wurde das Teil blockiert.
    Dann ist der Schornsteinzug zu hoch.
    Besonders wenn der Schornsteinventilator mit läuft.


    Gruß Otto

  • Hallo Herr Otto v.E.,


    bitte korrigieren Sie mich, aber kann es sein, dass nur 500 Liter Puffer und 500 Liter Brauchwasser angeschlossen sind? Habe den Bericht nochmals gelesen - bitte unbedingt das Volumen des Puffers, wie von Ihnen geplant, deutlich erhöhen!


    Die Nebenluftklappe soll durchaus für einen gleichmäßigeren Zug sorgen. Sie ist jedoch nicht dafür gedacht, einen Zugbegrenzer im Abgasrohr in allen Anlagen gänzlich zu ersetzen. Dafür ist das Luftvolumen zu gering, dass durch die kleine Öffnung passt - feststellbar am starken Regulieren bei Ihrer Nebenluftklappe. Bei einem Schornsteinzug, der mehr oder weniger nur durch die eigene Erwärmung leicht schwankt, ist sie oftmals ausreichend. Für die Messung muss sie geschlossen sein, da sonst die Werte Abgastemperatur und Sauerstoffgehalt nicht mehr nachvollziehbar wären - es wird ja Frischluft dem Abgas beigegeben.
    Fragen Sie gerne weiter, aber bitte denken Sie an meinen eigentlichen Job. Danke!



    @Etaminator danke für die freundlichen Worte. Das Internet kann viel helfen, aber leider auch viel kaputt machen. Häufig durch die erwähnte Einseitigkeit der Berichte. Ich erinnere mich ungerne an den Kollegen, der sich 2005 einen gebrauchten HV irgendwo gekauft hat, den aus unbekannten Gründen nicht vernünftig betreiben konnte und über Jahre hinweg das Produkt in allen Foren schlecht gemacht hat. Dass wir ihm mehrfach die Überprüfung seiner Anlage durch den Kundendienst angeboten haben und er das von sich aus abgelehnt hat, ist dann wieder eine Info von meiner Seite. So etwas ist schade und passiert leider vielen Herstellern.


    Ich finde dieses Forum hier unheimlich interessant und grundsätzlich super zum Austausch und um Wissen zu vermitteln. Und ich bin immer wieder über die teilweise recht unkonventionellen Herangehensweisen und technischen Lösungen erstaunt. Besser als an manchem Prüfstand! ;)


    MfG
    Tim Künzel

  • Sehr geehrter Herr Künzel,


    vielen Dank für Ihre Stellungnahmen.
    Die Speicher sind bei mir so geschaltet, dass der Brauchwasserspeicher ebenfalls über einen längeren Zeitraum die überschüssige Wärme des HV 24 aufnimmt,
    dann folgt der Pufferspeicher bzw. ab Herbst dann die Pufferspeicher. Der größte Teil der Wärme geht direkt ins Haus.
    Sollte bei großen Minusgraden die Leistung des HV 24 nicht ausreichen dann springt die Gasheizung mit an. Denke das wird aber selten hier im Norden passieren.


    Die Nebenluftklappe hat nur bei Sturm stark zu Arbeiten. Sonst steht sie fast ruhig in einer Stellung und bewegt sich minimal.
    Habe das nun so verstanden, dass das Ding eigentlich gar nicht so relevant ist.


    Mein Hauptproblem sind ja nicht die Pufferspeicher oder die Nebenluftklappe, sonder die zu hohen CO-Werte und Staubwerte des HV 24.
    Da beide Werte ja "Grenzwertig" sind und bei der nächsten Messung es dann wieder Probleme geben kann bzw. Wiederholungsmessungen zu erwarten sind,
    mach ich mir hier schon Sorgen und frage mich, wie kann man den Holzvergaser verbessern bzw. besser betreiben.
    Andere Konstruktionen haben da ja wesentlich bessere Ergebnisse und komme locker durch die Messung.


    Da mein Holz ja sicher nicht der Norm entspricht (Äste, Rinde, nicht ganz gerade bzw. krumm, teilweise wohl auch zu trocken usw.) hatten mich schon dazu veranlasst, ausgesuchtes Buchenholz für sündhaftes Geld, nur für die Messung, zu kaufen. Das war dann aber auch nicht gut!
    Bleibt vielleicht noch das mühsame Endrinden von dem Holz, da unser Holz hier oben an der Küsten doch wohl viele Einlagerungen, besonders in der Rinde haben könnte. Da die Firma Künzel hier aber aus Schleswig-Holstein kommt, müsste dieses Problem ja eigentlich kompensiert sein.


    Somit bin ich nun am Ende meiner Möglichkeiten angekommen bzw. bin nun auf Hilfe von Außen angewiesen.


    Damit meine ich Hilfe, die konstruktiv ist und mir nicht erklären will, dass meine Puffer noch zu klein sind.
    Das weiß ich selber und hatte aber keinen Einfluss auf die Messung, da die Wärmeabnahme ausreichen gesichert war und der Ofen nicht abschaltete.
    Da war der Wechsel der Sekundärdrossel während der Messung sicherlich störender. Hierzu muss ja jedes mal die verschraubte Tür entfernen werden und dann
    eine Steckdrossel getauscht bzw. entfernt werden. Hier wäre eine Einstellmöglichkeit von Außen sicherlich vorteilhafter.


    Sehr geehrter Herr Künzel, ich will Ihren Kessel bestimmt nicht schlecht machen und finde die Konstruktion ohne verschleiß trächtigen Feuerbeton recht gut,
    zu mal ein Austausch der Verschleißteile schnell und leicht zu erledigen ist.
    Aber es muss auch bei der Messung dann passen!


    Was könne wir da noch tun.?
    Oder was kann ich da noch tun?
    Denke bei einem neuen Kessel liegt der Ball dann doch beim Hersteller.
    Das wäre dann auch Ihr Job.
    Was sagt bzw. macht die Firma Künzel, wenn der Kessel dann in 2 Jahren die Messung nicht mehr schafft.
    Gibt es dann eine "Nachrüstung" bzw. Ersatz?
    Werden die noch Messgeräte genauer bzw. besser, denke ich habe ich ein echtes Problem.


    Vielen Dank und viele Grüße Otto

  • Hallo Otto,
    Auch wenn du das nicht hören willst...
    Wenn der Kessel bei dir nicht in Volllast laufen kann, weil nach kurzer Zeit der Puffer voll ist, geht der Kessel in den kokelmodus... Und der ist nicht gut für die Messung. Du kannst auch beim nächsten messen Mal alle Heizkörper aufdrehen, sodass der Puffer länger braucht bis er voll ist.
    Bzgl. Brennstoff: schau dir die Holzbriketts an. Aber Vorsicht! Dort steckt wesentlich mehr Leistung drin als bei normalem Holz. Also auch hier wieder das Problem mit den Puffern.
    Wenn dein Problem der höhere CO ist, musst du sicherstellen, das in der Brennkammer die richtige Temperatur ist. CO verbrennt ab 605 Grad. Diese Temperatur musst du schaffen. Brennraumthermometer oder alternativ ein Stück Aluminium können dir Aufschluss über die Temperatur geben.

  • Der Kessel läuft doch immer unter Vollast.
    Die Puffer sind erst nach ca. 4-6 Stunden voll.
    Je nach Außentemperatur dauert es auch länger.
    Bei uns sind immer alle Heizkörper auf. Geregelt wird das über den Mischer.
    Den habe ich bei der Messung auf voll "auf" gestellt.
    Da waren also locker genügend Reserven vorhanden.
    Verstehe nicht, wer das Märchen in die Welt gesetzt hat, dass der Kessel bei mir abschaltet und in den Schwelbrand übergeht.
    Schon gar nicht bei der Messung!
    Die hat doch mit Vorheizen knappe 2,5 Stunden gedauert.
    Der Kessel schafft eben kaum die geforderten Werte.
    Aber gut es liegt dann eben an den Pufferspeichern sagt Herr Künzel.
    Damit denkt er dann ist er aus dem Schneider.
    Je öfter man das dann fälschlicherweise wiederholt, umso mehr wird es geglaubt.


    Holzbrikett bringen zu viel Holzgas.
    Das schafft ein Ofen ohne Lambdaregelung überhaupt nicht.
    Der läuft dann fast mit 0-1,5% O2.
    Habe ich ausprobiert.
    Bei dem BT 31 mit Lambdareglung ging es so gerade.


    Gruß Otto

  • Hallo,


    OK, fangen wir mal ganz vorne an:


    Wie sind deine Einstellungen bzgl. Sekundärluft und Primärluft?
    Gibt es hier verschiedene Drehzahlen der Lüfter oder nur ein ändern der Kulisse? Oder beides?


    Ich habe in meinem Kessel 20kg Holzbriketts verfeuert - ohne Lambda - natürlich die Einstellung geändert.


    Wie sieht denn dein Brennraum aus? Ist der irgendwie verfärbt? Wie sieht deine Asche aus? Bilder helfen hier mehr als 1000 Worte.


    Auf welchen Wert ist deine Rücklaufanhebung eingestellt? Hast du hier schon mal nachgemessen, ob das auch stimmt?


    Wenn du mal den Ofen wie immer anzündest und volllegst, hast du nach 1 Stunde mal nachgeschaut, ob nicht der Füllraum komplett in Brand ist?


    Ist die Abdichtung Sekundärluft zu Primärluft auch noch intakt? Oder schiebt sich die sekundärluft in den Füllraum, statt nach unten zu gehen?


    Was ist mit der Anheizklappe? Ist die dicht? Wenn nicht, kommt das unverbrannte Gas direkt in den Schornstein - vorbei an der sonde vom Feger....


    Hier sind nur ein paar Möglichkeiten, wo ein Fehler sein könnte.



    Wegen dem Märchen mit dem Puffer: Man muss hier oftmals mit soetwas rechnen, weil viele nicht wissen, das eine Holzheizung einen Puffer braucht! Da lag der Verdacht nahe, das der Ofen vorher abregelt, um keine Übertemperatur zu bekommen.


    Ich habe bei meinem 25kW Kessel, der nicht den größten Füllraum hat (105 statt 120), 2000 Liter zur Verfügung gestellt, zusammen mit 1000 Liter als Hygienespeicher. Somit kann man anheizen wann man will und ist nicht an ein enges Zeitfenster von ein paar Stunden gebunden. Aber gehört nicht zum Thema.


    Wenn es dir möglich ist, mache ein paar Bilder von der Kulisse und vom Brennraum.


    Danke

  • Ja auch Hallo,


    1) Mann kann bei dieser Regelung nichts einstellen.
    Anzünden und dann voll machen und es geht los, bis es alle ist.
    Die Regelung fährt dann den Lüfter in 5 Stufen ein wenig herunter so ca. 20%, damit die Abgastemperatur nicht zu hoch wird.
    2) Die Sekundärluft ist fest eingestellt. Man kann diese nur durch eine Steckdrossel ändern.
    Es gibt keine Möglichkeit diese von Außen einzustellen. Dazu muss der Kessel aufgemacht (Luftklappe abschrauben) werden.
    3) Die Asche ist kaffebraun bis weiß, ja nachdem wie gut die Sekundärluft passte.
    Meistens passt sie aber nicht perfekt.
    3) Kessel brennt das Holz von unten weg. Das klappt also.
    4) Klappen sind alle dicht.
    Es handelt sich ja um einen neuen Kessel, der kurz vor der Messung erst in 2017 gekauft und installiert wurde.
    5)Der Techniker vom Künzel hat die Messung ja betreut und den Ofen vorher nochmals gescheckt und die Abgasklappe gereinigt und neu eingestellt.
    Somit hatte der Ofen und die Messung perfekte Voraussetzungen.
    6) Rücklaufanhebung 65 °C ist auch OK und wurde überprüft.
    7) Das mit dem Puffer wird über Sommer geändert. Dann habe ich 3.000 ltr.
    Denke aber das wird an den schlechten bzw. grenzwertigen Werten nicht viel ändern.
    8) Bilder werde ich machen und einstellen.


    Aber warum hat Dein Kessel einen Partikelfilter?
    Waren die Werte auch schlecht?


    Vielen Dank und viele Grüße Otto

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