Benötige Tipps für eine sinnvolle Heizungsanlage in einem Holzhaus-Neubau!

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 10.820 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von juergen.

  • Servus,


    ich bin auf der Suche nach der richtigen Heizungsanlage zu meinem geplanten Bauvorhaden!
    Wir wollen ein Holzhaus bauen mit ca. 140 m2 Wohnfläche! Im Haus ist kein Platz für einen Heizungsraum eingeplant!
    Es wird keinen Keller haben und die Dachausrichtung ist West-Ost!
    ca. 4 Meter vom Haus entfernt steht ein älterer Schuppen/Pferdestall 7mx10m, der nur noch als Lagerplatz genutzt wird!
    Ich befasse mich erst seit kurzem mit dem Thema "Heizung", hab aber schon einige Foren durchstöbert und viel zum Thema gelesen!


    Zur Zeit denke ich an einen Holzvergaserkessel mit Pufferspeicher und eine Solartherme auf dem Dach für Warmwasser im Sommer!
    Die Überlegungen gehen in die Richtung, dass wir die Heizungsanlage mit Speicher in den alten Pferdestall installieren wollen!
    Was bräuchte ich für einen Heizkessel 20KW oder mehr? Wieviel Puffer ist nötig? Ist es sinnvoll eine Solartherme zu nehmen die auch die Heizung unterstützt?
    Gibt es bei Heizkessel unter 50KW überhaupt bauliche Vorschriften des Heizungsraums bzw. muss ich den Pferdestall umbauen (mauern?)
    Hab ich große Verluste durch das 4 Meter lange Rohr ins Haus? Welche Heizkessel(-firmen) sind zum empfehlen? :lecture:?(


    Gibt es andere Vorschläge?


    Ich bin dankbar für jeden Tipp und jede Meinung!!! :D

  • Hallo und Herzlich willkommen im Forum.


    Die Größe der Heizung hängt von deinem Haus ab. Ist das gut isoliert, kann die Heizung kleiner sein. Da ihr einen Neubau plant, ist vielleicht schon etwas über die Heizlast bekannt. Der Heizungsraum hat keine Baulichen Voraussetzungen. Das wird ab 50kW erst relevant. Soll die Solarthermie auf den Schuppen oder das Wohnhaus? Die 4m Leitung haben - gut isoliert - nicht wirklich große Verluste. Wichtig ist allerdings, das der Schuppen gut isoliert ist. Denn die Wärme geht sprichwörtlich Flöten. Sie soll aber ins Haus. Je nach Typ der Heizung ist diese sogar Förderfähig. Die BAFA sponsort einem eine Kleinigkeit. Also Nicht vergessen!
    Jan

  • Hallo Justus,
    auch von mir willkommen bei uns Im Forum.


    Einige Fragen sind schon beantwortet. Zu Deinem Haus, soll es ein Niedrigenergie Haus werden, oder? Die Frage deshalb wegen der Kessel Kw größe. Für 140 ² würde ich bei normalen Hausbau Verhältnis mind. einen 40 Kw Kessel nehmen, denn es kommen durch die es sind zwar nicht viel die 4 m, aber Verluste hinzu. Dazu mind. 3000 lt Puffer. Wie schon geschrieben der "Heizraum" sollte gut wärme isoliert sein. Dazu auch die "Fernleitung" die auf alle Fälle unterirdisch verlegt werden sollte. Es gibt dazu Produkte die extra isoliert und gegen Feuchte abgedichtet sind.
    Was Du aber als erstes machen solltes den zuständigen Schornsteinfeger mit einbeziehen. Der Kessel muß einen Schornstein bekommen. Der Schorni sagt Dir in welcher Form und Größe usw. er errichtet werden muß. Er sagt Dir aber auch betreffs des Hauses bis zu welcher Kw. Größe er sein darf.
    Auf alle Fälle aber die Fördermittel Quelle BAFA mit ein beziehen.
    Da Dein Heizungsprojekt doch etwas umfangreicher sein wird mit Frage und Antwort hin und her welche Heizungsart etc. eröffne doch bitte einen neuen Thread unter folgendem Link
    Errichtung neuer Heizungsanlagen

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Hallo und willkommen.


    Bei einem 140qm Neubau würde ich einen Guntamatic BioSmart 20kwoder einen Fröling S1 20kw mit 1x 2000 Liter Puffer wählen.


    Bei einem älteren Bestandsgebäude dann natürlich gern mehr.


    Da du komplett neu baust, lass dir deine Heizlast nennen und alles wird leichter!

  • Wir wollen ein Holzhaus bauen mit ca. 140 m2 Wohnfläche! Im Haus ist kein Platz für einen Heizungsraum eingeplant!Es wird keinen Keller haben und die Dachausrichtung ist West-Ost!
    ...
    Hab ich große Verluste durch das 4 Meter lange Rohr ins Haus?

    Hallo Justus


    wenn Du ein neues Haus planst,
    dann auf die Idee kommst daß Du gerne mit Holzvergaser heizen würdest
    um dann in den Schuppen nebenan den Holzvergaser samt Puffer einzubauen...
    das halte ich für eine SEHR fragwürdige Strategie


    denn warum den Puffer raus ins KALTE stellen?!?!?
    damit die ganzen Puffer-Verluste nicht als "Wandheizung" nutzen sondern als echten Verluste degradieren
    die Abwärme des Kessels schickst Du auch vorsätzlich in die Wüste
    und dann noch eine Erdleitung obendrauf...
    NAJA
    als Ingenieur stellen sich mir da die Nackenhaare auf




    ein in meinen Augen schönes Konzept sieht so aus
    [Blockierte Grafik: http://www.aktives-sonnenhaus.de/images/Sonnenhaus.jpg]
    Haus-Typ: Sonnenhaus
    Puffer steht mitten im Haus
    Solardach ist nach Süden ausgerichtet
    Glasflächen im Sommer beschattet, Solarfläche heizt Pool


    im Winter wärmt die Sonne über die Kollektoren am Dach als auch über die Glasfläche Wintergarten und das Haus
    zudem ist ein Grundofen mit hohem Wirkungsgrad ins Haus integriert um im strengen Winter die Solaranlage etwas mit Holz unterstützen zu können
    mehr als 2 Raummeter Brennholz sind für so ein Haus im Jahr nicht nötig
    Die Abwärme des Puffers dient direkt als Wandheizung
    Die Abstrahlung des Grundofens führt zu wunderbarer Infrarotwärme im Wohnraum
    [Blockierte Grafik: http://www.solarserver.de/uploads/pics/sh_lorenz_top2.jpg] [Blockierte Grafik: http://www.solarserver.de/uploads/pics/sh_lorenz_top3.jpg] [Blockierte Grafik: http://lorenz-behaelterbau.de/…ausspeicher02-260x281.jpg]


    ...KLICK...


    BITTE ÜBERDENKE DEIN KONZEPT


    Bernhard




    PS. Bei mir selbst sah das mit dem Einbringen des Puffers ins Haus so aus:
    [Blockierte Grafik: https://www.bernhard-hartl.com/Bilder/ATMOSForum/Puffer.jpg]

  • Hallo Justus!


    Ich kann mich Bernhard nur anschließen.
    Wenn Ihr eh neu baut und viel Geld ausgebt, dann doch ein stimmiges Gesamtkonzept.


    Alternativ solltet Ihr mal über eine sogenannte Ganzhausheizung bzw. einen Grundofen nachdenken.
    Siehe zum Beispiel:
    https://grundofen-selbstbauen.de/
    Das wäre besonders interessant, wenn Euer Budget etwas knapp ist.


    MfG Hans

  • Hallo,


    Wie ist das eigentlich mit der Energiesparverordnung?
    Ist die nicht für jeden gültig?


    Hier mal ein Link:


    https://www.gesetze-im-internet.de/enev_2007/anlage_1.html
    die Übersicht der enev:
    https://www.gesetze-im-internet.de/enev_2007/index.html


    Hier noch eine Übersicht:
    http://www.tuschinski.de/publi…ubau_standard_ab_2016.pdf


    danach gilt ab 1.1.2016 für Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizienten der
    wärmeübertragenden Umfassungsfläche von neuen Wohngebäuden im Schnitt etwa 0,28W/m² K


    Aufstellung der Heizungsanlage für Gebäude bis zu 500 m2 Gebäudenutzfläche innerhalb der thermischen Hülle



    Es mag jetzt ja auch noch andere Ausführungsbestimmungen dazu geben.


    Nichteinhaltung der Werte wird bestraft.




    Wenn das alles auch dich betrifft, dann hast du eine Heizlast um die 3kW.
    Da ist jeder Ofen den es auf dem Markt gibt schon zu groß.


    Wie wäre es mit einer Wärmepumpe 3kW von Panasonic?
    Dazu ein wasserführender Ofen ?


    mfg
    HJH

  • huhu


    kann mich da HJH nur anschließen, im Neubau würde ich auch eher über eine Wärmepumpe + PV Anlage nachdenken. Wenn das ganze gut konzipiert ist kommst du mit geringen Heizkosten aus dem Jahr, Zur not nen Wassergeführten Kamin damit die Frau auch was zum gucken hat und du Feuer machen kannst ;) .


    gruß Matze

  • Hey vielen Dank für die schnellen Antworten, habt mir schon weitergeholfen.
    Ich entnehme dem ganzen, dass des mit dem Schuppen eher Unsinn ist. Wäre halt schön gewesen, weil ich dann im Haus keinen Heizungsraum bräuchte!
    Zum anderen haben wir im Garten Brennholz für die nächsten 15 Jahre ;) und der Dreck würde im Schuppen bleiben!
    Ist es dann überhaupt sinnvoll in ein Niedrigenergiehaus einen Holzvergaser als Heizsystem einzubauen oder bin ich da mit einer, wie vorgeschlagen, Wärmepumpe besser dran? Eine PV-Anlage würd ich gerne aufs Dach machen, aber da wir viele große Bäume auf dem Grundstück haben, denke ich das hier zu viel Schatten besteht. Wir würden den Baumbestand zum größten Teil gerne erhalten! Eine Wärmepumpe ohne PV-Analge am Dach scheint mir ebenfalls nicht sehr sinnvoll oder!? Zudem ist die Frage, würde mir die Luft/Wasser- Wärempumpe auch ausreichen, wenn es mal 2 bis 3 Wochen -10 Grad draußen hat?


    Grüße Justus

  • Hallo,
    So wirklich mit Wärmepumpen hast du dich noch nicht befasst, lese ich mal so raus. Entweder machst du eine Luft Wasser Wärmepumpe, wo im Winter der Cop in den Keller geht, oder eine Sole Wasser Wärmepumpe, in Verbindung mit einem erdkollektor oder einer Erdsonde. Such Mal die Begriffe im Internet, vielleicht ist ja das passende für dich dabei. Auch ohne PV ist das eigentlich das richtige für dich. Ich würde dann eher ein Ofen ins Haus stellen, wenn es Mal gemütlich sein soll.
    Jan

  • Wenn mit Holz geheizt werden soll könnte ein wasserführender Kaminofen mit höherer wasserseitiger als luftseitiger Leistung, ein 1000 Liter Puffer und ca. 8qm Solarthermie in Frage kommen, alles natürlich innerhalb der Gebäudehülle.
    Ohne weitere Wärmequelle wird es dann aber kalt wenn keiner Feuer macht. =O

  • Hallo Justus


    wie groß ist denn Dein Heizbedarf???
    wie viel Holz würdest Du benötigen um den Energiebedarf Deines Hauses komplett zu decken
    Das ist die Grundsatzfrage ohne die ein Ratschlag immer SEHR schwammig ist...
    Denn 2Ster Holz im Jahr im Wohnzimmer zu verfeuern ist schön ...KLICK...
    Nimm dann aber BITTE einen Ofen mit gutem Wirkungsgrad wie z.B. den verlinkten Powall
    Wenn das aber 10Ster pro Jahr sind dann ist ein Heizraum zwingend notwendig
    Was spricht gegen eine Teilunterkellerung so daß Du das Holz von aussen in den Heizungskeller kippen kannst
    Ein Puffer ist für eine Holzhaizung zwingende Voraussetzung (minimum 2000Liter)
    Dieser muß innerhalb der Gebäudehülle stehen so daß Puffer-Abwärme dem Haus zugute kommt


    PV und Wärmepumpe sind keine wirkliche Symbiose da die PV den Strom dann produziert wenn die Wärmepumpe am wenigsten Strom braucht. Denn die Wärme wird im Winter gebraucht und da ist mit Energie von der Sonne nicht viel zu holen ausser an kalten klaren Wintertagen. Die Wärmepumpe wird vorwiegend mit Netz-Strom betrieben werden
    Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die schlechtest mögliche Alternative wenn am meisten Wärme gebraucht wird ist das Wärmeträgermedium(Luft) am kältesten. Grundwasser-Wärmepumpen sind hier weit besser wenn das Grundwasser nicht zu tief unter der Erde liegt...


    Bernhard

  • Schaue mal hier gibt auch Brennwerttechnik für HV Anlagen.
    http://www.froeling.com/de/unt…-hackgut-und-pellets.html
    andere Hersteller bieten das bestimmt auch an.
    Ein Bekannter von uns hat Wärmepumpe, PV Anlage 60 kV und einen HV Eta. Wie HartlBee sagt die PV Anlage liefert dann Strom für die Wärmepumpe wenn er sie nicht braucht.
    Er hat schon eine komplizierte PV Anlage die versorgt Waschmaschine, Wärmepumpe (auch den Puffer für Brauchwasser) dann anspringen wenn genügend Strom zur Verfügung steht.
    für die Heizung im sommer meint er wäre eine Solarthermie Anlage sinnvoller gewesen wie die Wärmepumpe.

  • Der Warmwasserverbrauch im Sommer ist eigentlich vernachlässigbar. Das macht die Wärmepumpe nebenbei. Und das kostet nicht viel. Im Sommer hat die Luft/Wasser Wärmepumpe einen Vorteil. Im Winter dagegen einen Nachteil. Und das Investment für die Wärmepumpe ist gering im Vergleich zu einer HV Anlage. Jährliche Kosten um die 500 Euro für Heizung und Warmwasser sind vollkommen okay, oder nicht? Und dafür den Aufwand mit Solar und großen Puffern.... Ich weiß nicht...

  • Schaue mal hier gibt auch Brennwerttechnik für HV Anlagen.
    http://www.froeling.com/de/unt…-hackgut-und-pellets.html
    andere Hersteller bieten das bestimmt auch an.

    Ruedi - Hast Du Dir schon mal überlegt wo der HAken an der Geschichte ist???


    Justus baut ein neus Holzhaus
    über den Wärmebedarf hat er sich noch nicht geäussert aber ich gehe einmal davon aus daß dieser bei einem Holz-Neubau sehr gering ist
    sprich er wird das ganze Haus nur mit Holz mit sagen wir mal 5Ster im Jahr heizen können
    Ein Brennwertwärmetauscher bringt etwa 10% Wirkungsgrad-Steigerúng
    ergibt pro Jahr eine Ersparnis von 0,5Ster Holz
    0,5Ster Holz kosten wenns teuer ist 40€
    er bringt also in 20JAHREN 800Euro Rendite
    Und er kostet rund diesen Betrag und muß auch noch eingebaut werden
    zusätzlich ist ein Brennwertwärmetauscher nicht warungsfrei auch wenn er wassergespühlt wird
    HAst Du schon einmal einen gereinigt??? Meinen spritze ich mit dem Kärcher raus und fahre dann mit der Kanalmaus gleich noch durch Siphon und Abflussrohr (wenn ich denn so einfach durchkomme)
    Sprich diesen Dreck hast Du dann jedes Jahr noch dazu


    Ein Holzvergaser ist für 5Ster im Jahr schon SEHR fragwürdig
    aber ein Brennwertwärmetauscher ist völlig unrentabel
    Wenn er für das Geld ein paar Quadratmeter Solarfläche aufs Dach legt ist Justus VIEL besser geholfen
    denn 140m² Neubau braucht in der Übergangszeit nicht soo viel Heizungseinsatz (wenn denn die Fenster ausreichend Sonne einfangen - sprich thermisch richtig geplant sind)
    Im sommer ist es dagegen wieder wichtig daß eben diese Fensterfläche verschattet ist - entweder durch Balkon oder durch aktive Rollos
    denn sonst herrscht in solch einem Holzhaus sehr schnell Holzhüttenklima was vor allem im Sommer unerträglich ist
    Doch all das muß geplant sein


    und genau deshalb schrieb ich in meinem ersten Post


    JUSTUS - BITTE ÜBERDENKE DEIN KONZEPT


    Bernhard

  • Bernhard hat es schon angesprochen, ein Holzhaus soll es werden, sehr schön, aber gibt es in diesem Holzhaus auch irgendwelche schwere Bauteile welche für das Raumklima ausgleichend wirken können (massive Ziegelmittelmauer mit integriertem Rauchfang für den Kaminofen)!


    Eine solche massive Mauer bietet mehrere Vorteile, sie nimmt Heizenergie auf und gibt sie später wieder ab, im Sommer umgekehrt, kann auch optisch im Hoilzhaus ein interessanter Blickfang sein.


    Betreffend der Warmwasserbereitung, eine gute Brauchwasserwärmepumpe mit Kanalanschluss (Lüftungsrohre) hat etwa 1 bis 1,2 kW Kühlleistung, welche man im Sommer bei sinvollem Einbau gut nutzen kann, im Winter läuft sie über die Heizung und zur not auch mit der E-Patrone.


    Mit einem Pufferspeicher im Haus (vorsicht mit Solaranlage eventuell sommerliche Überwärmung) wäre auch eine FRIWA eine Option da mit kurzen Leitungen schnell und viel WW möglich.


    Ein modern gebautes Holzhaus dieser Größe hat einen geschätzten Wärmebedarf von etwa 3 bis 5 kW bei Auslegungstemperatur (bei uns -14°C) somit wären das maximal 120 kWh pro 24h.


    Ein Pufferspeicher mit 2000 L und einem nutzbaren Delta T von 60 K hätte theoretisch ein Speichervolumen von 140 kWh (verlustfrei betrachtet), real werden es etwa 100 kWh sein.


    Wenn man nun einen Holzvergaserkessel mit 25 kW nimmt dann ist mit diesem unter normalen Umständen bei 12h täglichem Heizbetrieb und den üblichen Leistungseinschränkungen mit etwa 250 kWh Ausbeute pro Tag zu rechnen, also würde dieser Kessel absolut ausreichen, sogar ein 20-er Kessel würde es leicht schaffen!


    Ich würde allerdings einen 25-er vorziehen, dabei aber beachten ob die Füllraumgröße beim 25-er größer ist und die Abbranddauer bestätigen lassen (genau definiert unter welchen Bedingungen mit welchem Holz!), denn einige Hersteller mogeln hier gewaltig und der 25-er ist exakt das gleiche Stück wie der 20-er nur mit etwas größeren Lufteilassschlitzen.


    Wenn der Kessel ein wenig zu groß ist, kann man ihn auf etwas geringerer Leistung fahren und bringt eine bessere Ausbeute raus (Abgastemperatur niedriger), aber ein 32-er oder 40-er ist definitiv zu groß!

  • Erstmal vielen Dank nochmals für die vielen Antworten, habt mir sehr geholfen, auch wenn ich mir immernoch nicht ganz sicher bin!
    Aktuell tendier ich zu einem Grundofen als Ganzhausheizung mit Stückholz und zusätzlicher Pelletsfunktion! Das ganze System von Hafnertec!
    Zusätzlich kommt ne Solaranlage Heizungsunterstützend dazu!
    Hat irgendwer schon Erfahrungen mit diesem System von Hafnertec?
    Einen Ofenbauer hätte ich schon der mir den Ofen bauen würde...

  • Hallo Justus!


    Dieses Konzept scheint mir nicht stimmig.


    Ein Grundofen als Ganzhausheizung würde sich meiner Meinung nach bei Dir anbieten,
    da Du durch den Neubau eh kaum Heizlast haben wirst (--> wenig Holzbedarf) und man in der Raumaufteilung noch flexibel ist (Anordnung aller Räume um den Ofen, ggf. Ofen über zwei Etagen).
    Die Sache hätte einige Vorzüge:

    • Sehr geringe Investitionskosten bei Eigenbau im Vergleich zu einer herkömmlichen Zentralheizung/Wasserheizung
    • Autarkie
    • Keine Stromkosten
    • Keine Verschleißteile über Jahrzehnte
    • Einfachheit
    • Geringe Störanfälligkeit
    • Strahlungswärme
    • Ggf. Backofenfunktion
    • Wenn Du mal kein Holz mehr vorbereiten kannst, besteht auch die Möglichkeit Holzbriketts zu verheizen

    Weitet man die Heizanlage nun aus mit Solar, Pellet, Wassertasche im Grundofen etc. gehen all die Vorzüge des Grundofens verloren:

    • Man benötigt eine wasserführende Hydraulik incl. Pumpen, Ventile, Steuerungen etc.
    • Man benötigt einen Pufferspeicher
    • Man benötigt wasserführende Radiatoren, Fußbodenheizung oder Wandheizung
    • Mit Wassertasche kann der Ofen bei Stromausfall nicht betrieben werden
    • Durch die vielen Komponenten bekommt man viele Störquellen ins System
    • Stromkosten entstehen
    • Verschleißteile müssen regelmäßig gewechselt werden
    • Zusätzlicher Schornsteinzug wird benötigt (Investkosten + Kosten fürs Kehren)

    Ich würde die Sache einfach halten.
    Du baust ein neues Haus wo Du gezwungenermaßen sehr viel Geld in den Wärmeschutz stecken musst (EnEV).
    Diesen hohen Wärmeschutz sollte man ausnutzen und entsprechend an der Heizanlage sparen.


    Zum Beispiel einen Grundofen mit Brauchwassererwärmung.
    Dazu einen nachgeschalteten elektrischen Durchlauferhitzer für den Sommer und je einen Elektroheizkörper in Küche, Wohnzimmer und Bad als Backup.
    Fertig.
    Der Strombedarf des Durchlauferhitzers über den Sommer geht gegen Null, siehe Berechnung im ersten Link unten.


    Oder halt die große Variante mit Wasserheizkreisen, Holzvergaser, Puffer und ggf. Solar.


    Oder die aller günstigste Variante, falls Erdgas verfügbar: Brennwertgastherme und fertig.


    Oder eine Wärmepumpe geht auch bei Deinem geringen Energiebedarf.


    Aber 1000 verschiedenen Systeme würde ich nicht einbauen.
    Dazu würde mir auch das Geld fehlen.


    Schau auch unbedingt mal nach bei BAFA, KFW etc. was zur Zeit wie hoch gefördert wird.


    Zum Thema Grundofen mit Brauchwassererwärmung haben wir hier schon einiges geschrieben:
    Planung einer neuen Heizungsanlage - Leda Heizeinsatz tauschen - neuen Ofen in die Warmwasserversorgung einbinden - stevelamp


    Hier sind ein paar Links zu Beispielen von schönen Grundöfen:
    Planung einer neuen Heizungsanlage - Einfach warm in den Karpaten. - agnesj


    Die Produkte von Hafnertec kenne ich nicht - sieht mir aber teuer aus und zerstört die Vorteile eines Grundofens, siehe oben.


    Mein Favorit in Deinem Fall wäre ein Hypokaustenofen.
    Also ein gekaufter Heizeinsatz (Brunner, Schmid, LEDA, Buderus),
    der die ihn umgebende Luftmenge erwärmt.
    Diese Luft zirkuliert nur in dem gemauerten Ofenkörper.
    Es gibt also keine Luftzirkulation zwischen dem Inneren des Ofens und der Wohnung.
    Die Sache hat gegenüber dem klassischen Grundofen, wo die Abgase in dem Ofenkörper zirkulieren einige Vorteile:

    • Sicherer, da reine Luft zirkuliert --> man kann selber mauern und sich den teuren Ofenbaumeister sparen
    • Geringere thermische Belastung des gemauerten Körpers --> kein Schamotte erforderlich, Ziegel reicht aus
    • Heizleistung kann über die Luftverteilung in den einzelnen Räumen angepasst werden
    • Brauchwasserbereitung unkritisch, siehe ersten Link oben
    • Heizeinsatz problemlos austauschbar

    Gegenüber dem klassischen Warmluftofen hätte man den Vorteil, dass kein Hausstaub aufgewirbelt wird und Anteil an Strahlungswärme höher ist (weniger Konvektion).


    MfG Hans

  • Respekt. Die vielen Überlegungen zu der angefragten Sache übersteigen mein Wissen zu Heizen mit Holzvergasern. Da lese ich und lerne. Aber dieses Bild des Hauses und des Puffers. Hut ab!

  • Mir fällt gerade ein, meine Schwester hat etliche Jahre in einem Holzhaus zur Miete gewohnt. Der Besitzer hat es sich aus Schweden kommen lassen. Er hatte in der Zwischenzeit sich ein noch besseres kommen lassen. Unten Wohnzimmer - die Stirnwand war geteilt in Küche - Schlafzimmer - Bad/Dusche/ WC (WW mit Elektroboiler) diese Räume hatten Nachtspeicher HK. Aber wenn man die Türen aufließ kam die Wärme auch vom Wohnzimmer durch.
    Das Wohnzimmer war in der Mitte offen bis zur Decke - an der Seite ging eine Treppe nach oben - oben war nochmal rundherum eine Wohnfläche über das ganze Haus.
    Das alles wurde nur beheizt durch einen großen Kamin unten im Wohnzimmer. Kamin hatte Sichtfenster aus dickem Glas - einige Schieber an der Seite konnte man Luft einstellen. Wir hatten sie im Winter besucht und hatten uns auf Kälte eingestellt - denkste. Nur im Hemdsärmel so viel Hitze hat dieser große Kamin gebracht. Abends kamen nochmal paar Holzklötzer rein und früh war noch soviel Glut das er nachlegen konnte.

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!