generell: Kaminofen Umrüstung von Rostverbrennung auf Aschebett

Es gibt 33 Antworten in diesem Thema, welches 19.717 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Hans.

  • Liebe Foristen,


    ein Kaminofen, der über ein primärluftführendes Rost verfügt, ist ja immer nur ein Kompromiss zur Kompatibilität zwischen Kohle- und Holzfeuerung. Die Kohle braucht eben die Luft von unten, Holz dagegen lieber von oben. Von unten belüftet rauscht das Holz zu schnell, heiß und somit ineffizient durch den Kamin.


    Da ich ausschließlich Holzbriketts im Kaminofen verfeuere, will ich diesen faulen suboptimalen Kompromiss abstellen und den Ofen für die reine Holzfeuerung einrichten, ähnlich der Feuerungstechnik des Grundofens. Hat jemand eine Idee, wie man das angehen könnte? Würde eine Stahl- oder Schamottplatte als Rostabdeckung da reichen? Hat sich jemand schon mal Gedanken zum Thema gemacht oder gar Erfahrungen mit dieser Optimierung?


    Ich spreche ausdrücklich NOCH nicht von rechtlichen Aspekten, bitte nur mal rein technisch durchdenken. :rolleyes:


    Beste Grüße aus Weimar
    Thorsten

  • Hallo Thorsten,
    ich würde mal eine Messe besuchen und allen Kessel in den Heizungsraum sehen. Ich dächte ich hätte mal eine Gußrost Platte gesehen. Stahl oder was auch immer siehe unsere Edelstahlplatten beim GSE 30 nach 1,5 Jahren verbogen sie sich. Du mußt ja dann auch die Luftzuführung ändern, oder?

    Es gibt nur zwei Tage im Jahr, an denen man nichts tun kann. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. Dies bedeutet, dass heute der richtige Tag zum Lieben, Glauben und in erster Linie zum Leben ist. Dalai Lama

    https://zitatezumnachdenken.com/dalai-lama


    Mit freundlichem Gruß Jürgen


    Ekomet mini Plus

    2 x 1000 lt Puffer

    Propangas GK De Dietrich

    WW Boiler 300 lt

    UVR 1611

  • Gute Idee mit dem Messebesuch, da muss ich mich mal inspirieren lassen. Dachte vielleicht gibt's hier schon Erfahrungen aus erster oder zweiter Hand.


    Luftführung kann ein Thema sein. Im Moment habe ich die herausnehmbaren Guss-Einlagen aus einem Waffeleisen einfach missbraucht, eine alte Eisenfeile zum erheben hinten unterlegt und so kommt etwas Luft an den Seiten hoch. Aber nicht mehr unter der Glut durchs Rost. Als erster Test ging's gut, Abgastemperatur bei 210°-230°C gut im Rahmen für einen Kaminofen! Brennt auch wesentlich ruhiger und glüht länger jetzt.

  • Meiner Chefin ihr wafü Kaminofen,hat als Unterlage unter dem glutbett einen geschlitzten Boden. .


    Ist dein Rost unten vollflächig oder ist da rundherum noch nicht belüftet Boden?
    Stell am besten ein Foto ein,dann gibt's sinnige Vorschläge,siehe Vorredner,es kommt auch noch auf die Sekundärluftführung an..


    Gruß kd-gast

  • Hallo,


    Dein Problem ist, so scheint mir, nicht die Luftzuführung sondern der Kaminofen selbst.


    Wenn du Luft über den Brennstoff führst brennt auch Holz nicht richtig.


    Grundsätzlich ist eine Verbrennung auf einem Rost nicht mit der Brennart eines HV zu vergleichen.


    So einen Kaminofen sollte man ständig auflegen.
    Mal mehr und mal weniger, je nachdem man Wärme benötigt.


    Ein gezielter Verbrennungsablauf muss ja auch die gesetzlichen Grenzwerte einhalten.


    mfg
    HJH

  • Oberer Abbrand ist anders ,als HV( unterer Abbrand).
    Muss aber nicht unbedingt schlecht sein...
    Bei grundfeuerung,das ist das was du vor hast,sinkt die Leistung des Ofens,das Feuer brennt ruhiger,gibt seine Energie langsamer ab,und die Verbrennungswerte können bei bedachten entfachen und nachlegen auch im möglichen Rahmen gut sein...
    Gruß kd-gast

  • Hallo zusammen.... guckt mal als Beispiel bei Greithwald.de
    Alle Herde haben einen verschliessbaren Rost, da wird nach dem anheizen eine Stange eingeschoben und die Dreht den Anheizrost und verschliesst die Luftzufuhr von unten!
    Hat mein Küchenherd Baugleich drinnen und funzt tip.top..
    Ausser man würde verbotenerweise
    Vernageltes Holz verbrennen, die klemmen dann und herausgrübeln soll echt sch...e sein,
    Ev. Kannst du ja deinen Ofen in der Art umbauen?
    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hallo,


    Das mit unten zu und dann Luft von oben hat mein Vater schon bei seinen Wurstkesseln beim Brühen der Fleischwurst gemacht.
    Wenn das Feuer zu viel heizte, wurde die Ofentür etwas geöffnet, schon ging die Heizwirkung zurück.


    Aber, das wollt ihr doch wohl nicht allen Ernstes machen??
    Das war Wärmevernichtung.


    Holz verbrennen auf einem Rost geht nur wenn man schön ein Scheit nach dem anderen auflegt.
    Nicht wie bei einem HV, Füllraum voll und dann los.


    Auf einem Rost brennt es, will man wirklich brennen und nicht schwelen, sehr heiß.
    Und heiß gibt Schlacke, da muss man das Feuer im Griff behalten.
    Man muss, abhängig von der Feuchte des Holzes, sehr hohe Luftüberschüsse fahren.
    Man kann aber auch, bei entsprechender Feuerung, recht feuchtes Holz noch verbrennen (bis unter 2kWh Heizwert).


    Natürlich funktioniert jeder Küchenherd so, nur mit welchen Grenzwerten?
    Und auch Wirkungsgrad.
    Schlechte Grenzwerte --> schlechter Wirkungsgrad.
    Da ist man schnell auf der doppelten Holzmenge gegenüber einem HV.


    Mache Holzkessel haben ja mittlerweile eine Wirkungsgradanzeige eingebaut.
    Da lässt man sich leicht täuschen.
    Da wird der verbrennungstechnische Wirkungsgrad angezeigt. Der kann durchaus über 90% liegen.
    Wenn man dabei aber keinen heißen Ausbrand hat, evtl. es am Kamin noch leicht raucht, ist im Rauchgas noch viel Unverbranntes.
    Die Rechnungen bei diesen Anzeigen gehen immer von einer vollständigen Verbrennung aus.
    So ist das auch mit der Oberluft bei der Rostverbrennung.


    mfg
    HJH

  • Lieber HJH, da muss ich dir widersprechen!
    Schau mal bei Greithwald.... BIMSCHV2 wird erreicht... das macht auch mein TL Tech Küchenherd... und er erreicht auch an die 85% Wirkungsgrad...
    Russ gibt es da nur noch bei Kiefernholz!
    Dann schau auch mal die Abgastemperaturen an!!!
    Die sind nicht so tief, weil man einfach zu viel Luft durch den Ofen zieht!
    Bei den meissten gute konstruierten Küchenherden bist du mit oberer Verbrennung und Aschebettfunktion schon fast an der Ausnützung eines HV ! 80% direkt im Wohnbereich,aber ohne Kesselverluste und Speicherverluste ist auch schon mal eine Ansage.
    Guck mal... grosser Wirkungsgradvergleich.... Thread!
    Mein Herd, so auch die Greithwalttypen,
    (für weitere kann ich nicht sprechen, da zu wenig Kenntnisse derer Verbrennungsräume),
    haben Abgastemperaturen von 180-200 Grad und das war bei einem Bekannten zu (!) tief um den angeschlossenen Kachelofen noch brauchbar warm zu bekommen.... da musste man dann im Herd einige Umlenkschikanen abändern oder weglassen, um TA von ca. 250Grad zu erreichen!


    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

    Einmal editiert, zuletzt von Chaletheizer () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Servus Thorsten!


    Herr Christian Kuhtz bringt in seiner Lektüre an verschiedenen Stellen erprobte Lösungen für den Umbau von Kohleöfen auf Holzfeuerung.
    In diesen Heftchen wird das Thema aufgegriffen:
    Einfälle statt Abfälle - Abwärmeöfen
    Einfälle statt Abfälle - Steinöfen setzen
    Einfälle statt Abfälle - 12 Steinofen-Baupläne


    Im Wesentlichen setzt er die konstruktiven und verbrennungstechnischen Prinzipien des Holzvergaserkessels in Braunkohleöfen um.
    Mit einem Unterschied:
    Die Sekundärbrennkammer befindet sich über dem Füllraum, nicht wie beim klassischen Holzvergaser darunter oder seitlich daneben.


    Er realisiert folgende Punkte:
    1.)
    Durch Entfernung des Rostes wird aus Brenn- und Ascheraum ein großer Füllraum.
    2.)
    Dieser Füllraum wird komplett mit Schamotte isoliert (auch die Türen).
    3.)
    Es wird Primärluft in einer Höhe von 50 bis 100mm über Füllraumboden zugeführt (ähnlich Holzvergaser).
    Das geschieht im einfachsten Fall durch regulierbare Luftöffnungen in der Füllraumtür.
    Eine als besser propagierte Variante ist die symmetrische Primärluftzufuhr von rechts und links.
    Dazu werden hinter den Schamotteausmauerungen Luftkanäle vorgesehen,
    die gleichzeitig der Primärluftvorwärmung dienen.
    Die Primärluft strömt dann durch mehrere Bohrungen seitlich in den Füllraum.
    4.)
    Im oberen Bereich des Füllraumes wird mit Schamotteplatten eine Sekundärbrennkammer abgetrennt,
    welche die Abgase durchströmen müssen, bevor sie den Ofen verlassen.
    5.)
    Am Übergang zwischen Füllraum (Primärbrennkammer) und Sekundärbrennkammer wird regulierbar Sekundärluft zugeführt.
    6.)
    Der Übergang zwischen Füllraum und Sekundärbrennkammer wird so gestaltet,
    dass zur Durchmischung der Holzgase mit der Sekundärluft eine turbulente Strömung entsteht.
    Die sonst im Ofenbau unerwünschte Turbulenz (wegen Erhöhung Zugbedarf) wird hier gezielt erzeugt durch:
    6a.)
    Eine Art Düse / Verengung.
    Ähnlich wie im Holzvergaser, aber größerer Durchlassquerschnitt.
    Der Durchlassquerschnitt muss größer als beim klassischen Holzvergaser sein,
    da der Ofen mangels Ventilatoren mit dem Naturzug auskommen muss.
    6b.)
    Oder eine Art Zyklon.
    Angefertigt aus Schamotterohr.
    6c.)
    Oder am einfachsten durch einen abrupten Richtungswechsel der Brenngase.
    Also eine scharfe 180°-Wendung ohne Radien.
    7.)
    Nachschaltung eines Abwärmeofens.
    Der Abwärmeofen ist ein Klotz, gemauert aus hartgebrannten NF-Ziegel und Lehmmörtel.
    Darin befinden sich mehrere Züge (Prinzip Kachelofen bzw. Ofenbank).
    Vorzugsweise wird der Abwärmeofen im Nachbarraum aufgestellt mit Abgasdurchführung durch die Wand.
    Durch eingebaute Schieber (Bypass) kann man die Abgastemperatur stufenlos (auf Hauptabbrand) und entsprechend des Schornsteines (Dämmung und Höhe) einstellen.


    Durch diese Maßnahmen werden folgende Ziele erreicht:
    1.)
    Lange Nachlegeintervalle.
    Durch den vergrößerten Füllraum können mehr "Kilowattstunden" in Holzform zugeführt werden.
    2.)
    Saubere Verbrennung (hoher Wirkungsgrad + geringe Emissionen).
    Denn die drei T's werden berücksichtigt:
    Time, Temperature, Turbulence.
    Temperature kommt durch die Isolation und die dosierte Zufuhr vorgewärmter Luft.
    Time kommt durch die Sekundärbrennkammer, da sich der Weg der Abgase verlängert.
    Turbulence herrscht am Übergang zwischen Füllraum und Sekundärbrennkammer.
    3.)
    Ungedrosselte Verbrennung in einem möglichst günstigen Lambda-Bereich.
    Die Primärluft wird soweit erhöht, bis sich eine angemessene Temperatur im Füllraum einstellt.
    Die Schamotte sollen während des Hauptabbrandes weiß sein.
    Man gibt also so viel Primärluft, wie das Holz "annimmt" (Stichwort: Feuerwiderstand Holz).
    Die Sekundärluft wird soweit erhöht, bis keine Abgasfahne mehr sichtbar ist bzw. nur noch Wasserdampf.
    4.)
    Durch die ungedrosselte Verbrennung und den großen Füllraum übertrifft der Ofen den Heizleistungsbedarf des Raumes deutlich.
    Die Funktion der Energiespeicherung übernimmt hier der massive Abwärmeofen (wirkt wie Pufferspeicher).
    Der Überheizung wird gegen gesteuert und eine Wärmeabgabe lange nach Abbrandende wird möglich (Anheizen 1x täglich).
    5.)
    Hoher Wirkungsgrad durch eine Abgastemperatur, die durch den Abwärmeofen so gering eingestellt wird, wie es die Gegebenheiten zulassen.
    Möglich wäre auch ein Abgaswärmetauscher (Abgas-Raumluft oder Abgas-Wasser).
    6.)
    Verhinderung eines unkontrollierten "Vollbrandes" im Füllraum trotz ungedrosselter Primärluftzufuhr.
    Bei einer Rostfeuerung mit Luft von unten entsteht dieser unkontrollierte Vollbrand (wie Strohfeuer),
    weil der ganze Holzhaufen durchströmt wird.
    Die einzige Möglichkeit, die Verbrennung zu verlangsamen, wäre die Primärluftdrosselung.
    Diese ist aber unerwünscht, da eine unsaubere Verbrennung mit Lambda<<1 die Folge wäre.
    Bei der seitlichen Primärluftzufuhr stellt sich ein gleichmäßigerer Abbrand ein.
    Die äußeren Zonen der Holzfüllung (rechts, links und oben) werden von der Primärluft erreicht und brennen mit Lambda ca. 1 bzw. etwas unter 1, also im Prinzip ungedrosselt.
    Die innere Zone der Holzfüllung wird von der Primärluft nicht direkt erreicht (Lambda<<1) und brennt folglich nicht.
    Die Brandzone arbeitet sich über den Abbrand von außen nach innen durch, wodurch Leistungsabgabe und Luftbedarf in gewissen Grenzen konstant gehalten werden.
    Die Asche der äußeren Zone bedeckt die innere Zone etwas und verzögert deren Reaktion zusätzlich.
    Bei einem klassischen Holzvergaser mit unterem Abbrand, wo das Holz nur über der Düse primär-brennt und stetig von oben nach rutscht, ist der Abbrand natürlich noch viel gleichmäßiger.


    MfG Hans

  • Servus Hans,
    wie immer sehr informativ und umfassend, ich danke dir!
    Ebenso den anderen Meldungen, ich habe jetzt ein klareres Bild und werde mal an der Primärluftführung arbeiten.
    Beste Grüße
    Thorsten

  • Hallo Thorsten


    bei meinem alten ABC 1 ist eine Stahlplatte (kein Guss) mitgeliefert worden die für Holzfeuerung einfach au den Rost aufgesetzt wird.
    Die Platte hat eingeprägte Abstandshalter, damit von unten noch "etwas" Luft kommt.
    Funktioniert seit 20 Jahren..... lediglich der Ring an dem man die Platte halten konnte ist weggebrannt. Die Platte selbst zeigt
    keinerlei Abbranderscheinungen. Es ist aber auch immer eine Ascheschicht auf der Platte die die Platte schützt.


    ciao Peter

  • Zusammenfassend werde ich also mal behaupten
    - eine Stahlplatte sollte reichen
    - die Verbrennungsluft muss ausreichend vorhanden sein
    - die Abgastemperatur muss den Gegebenheiten entsprechen
    - der Abbrand in der Grundfeuerung wird langsamer, kühler und ruhiger
    - ein richtiger Grundofen wird deshalb noch lange nicht draus
    - wenn die Scheibe verrußt, läuft's falsch


    Ich werde das mal bei zwei meiner Kaminöfen testen und mit der Primärluft experimentieren.


    Nebenbei: Ich verfeuere dort nur (Weich)Holzbriketts. Die haben ja einen extrem niedrigen Feuchtegehalt. Senkt das dann nicht auch die Gefahr der Versottung im Schornstein? Kann ich also etwas weiter mit der Abgastemperatur runter als bei Scheitholz?

  • Habe mir heute für 6€ Schamotte gekauft und zwei Platten nebeneinander einfach übers Rost gelegt. Scheint noch mal besser zu gehen als die Eisenplatte.
    Die Scheibe ist sauber, die Innenverkleidung blütenrein und die Glut schön heiß und langanhaltend. Die Primärluft geht jetzt von vorne an die Glut, sekundär über die Scheibenspülung. Werde das jetzt mal eine Weile testen. Asche habe ich jedenfalls seit Beginn der Tests keine mehr entfernt :D


    Ich danke euch allen für eure Tips und Ideen :thumbup:

  • Hallo Thor,


    ich heize seit 4 Jahren meinen Drooff-Ofen mit einer in die Gussmulde eingelegten Vermiculite-Platte.
    Der Ofen hat zwar schon ab Werk ein verschließbares Gussrost, aber über die Gussteile wird zum Ende des Abbrandes Temperatur abgeleitet und es blieb recht viel Holzkohle übrig.
    Durch die in die Gussmulde eingelegte 3 cm dicke Vermiculite-Platte habe ich zum Ende deutlich höhere Brennraumtemperaturen und fast nur noch feine, mehlige weiße Asche übrig.
    Da jetzt kaum noch Primärluft von unten in die Glut strömt, muß ich beim Anheizen ein paar Minuten die Tür angelehnt lassen, damit das Feuer in Gang kommt - aber für das Ergebnis nehme ich das gerne in Kauf.
    Die Vermiculite-Platte hat zwar mittlerweile einige Risse, diese setzen sich aber immer wieder mit Asche zu und hält wie oben geschrieben nun seit 4 Jahren.
    Schamotte wird besser halten und dieselben Ergebnisse liefern, aufgrund der Geometrie meines Brennraums war es mir jedoch zu aufwendig Schamotte zu schneiden, deshalb hab ich Vermiculite genommen.


    Viele Grüße aus dem verschneiten Sauerland


    Michl

    Werkzeuge:
    Kettenägen: Sachs-Dolmar 153, Husky 455 Rancher, Stihl 024AV, Dolmar Elektrosäge für Sonntags
    Wippsäge: Jansen SMA 700 mit Benzinmotor
    Spalter: Jansen 22 t stehend/liegend Spalter mit Benzinmotor
    Trecker: CFMoto Zforce 800

    Einmal editiert, zuletzt von Michl ()

  • Danke Michl,
    das mit der saubereren und vollständigeren Verbrennung auf Schamotte/Vermiculite kann ich seit der Umstellung bestätigen. Auch das schlechtere Anzündverhalten, was mit etwas Starthilfe durch einen Spalt offene Tür tatsächlich erledigt ist.
    Da ich aber immer nur drei Stück Holzbriketts (EDIT 1.3.18: ich nehme jetzt immer 5 Briketts, ca. 4kg Holz) und ein Stück Ofenanzünder zum Start einlege, geht auch die Startphase recht zügig rum. Dann brennen alle drei umgerüsteten Öfen sauber und rußfrei.
    Allerdings muss ich mittlerweile den Zugbegrenzer öffnen. Dann reicht auch die Scheibenspülung, weil die Öfen (fast) ohne Primärluft wohl mehr Zug schornsteinseitig benötigen, was ja auch logisch erscheint. Im Betrieb werden ab und an zwei Stücke nachgelegt. Zur Flammenerhaltung auch mal nur eins.


    Beste Grüße aus dem weißen Weimarer Land!
    Thorsten

  • Auch wenn das vermutlich klar ist.


    Einen Oberbrandofen sollte man auch oben anzünden, dann brennt er schön von oben nach unten ab.
    (die Flamme ist schnell heiss)



    ...außer man macht natürlich ein Glutbett und legt immer wieder nur wenige Scheiter / Brickets auf...


    Viele Grüße von
    Martin

  • Moin Gruppe.
    Ich habe bei unserem Kamin statt des inzwischen völlig verformten Rostes eine Vermiculite-Platte passend gesägt und eingesetzt.
    Mit dem Fuchsschwanz lässt sich das sehr gut sägen, man muss die Zähne dann etwas nachfeilen :D
    Außerdem habe ich in die Platte zunächst 5 Löcher Ø11 gebohrt.
    Im Ofen selbst gibt es noch Luftzuführungen an der Brennraumrückwand, ca. 15cm über dem Boden, und rund um die Tür solche kleinen Öffnungen, aus denen auch Luft strömt.
    Ich war zunächst der Meinung, dass 5 nicht reichen, habe nach 2 Abbränden noch 4 nachgebohrt, so dass ich 3×3 Löcher hatte; war dann aber zuviel, habe also wieder 3 Löcher verschlossen (mit Kesselkitt).
    Jetzt brannte alles prima; ordentlich Holz rein, Anzündknäuel rauf und FEUER.
    Brennt super, aber mir kam von unten noch zuviel Luft. Ich wollte an dem Luftschieber eigentlich nichts zumachen, damit durch die Sekundärlöcher ordentlich Luft reinströmt.
    Also nochmal 1 Loch zu. Erneuter Versuc: Ofen voll Holz, oben anzündn und es brennt prima.
    Man sieht richtig, wie das Rauchgas sich an der über dem Holz einströmenden Luft entzündet. Und natürlich auch neben und über der Scheibe strömt luft nach, so dass es schön brennt, aber nicht zu schnell abbrennt.
    So gibt der Kamin schön durch die Scheibe die Strahlungswärme ab, die Ummantelung des Ofens (Ziegel) erwärmt sich.
    So kann das Ding die Hälfte der Wohnung erwärmen, da die warme Luft vom WoZi in den Flur und nach oben zu den drei Kinderzimmern strömt.


    Ich glaube, jeder Ofen ist da anders, man muss da wohl etwas herumexperimentieren, auch die Frau muss das dann mal aushalten :thumbup:
    Ich heize den Kamin nur mit Nadelholz und manchmal ist ein Stück Laubholz mit dabei; das richtige Laubholz kommt in den Vergaser im Keller. Wenn ich Holz mache, bleiben oft kleinere Stücken übrig, die sind dann für den Kamin, da ich in den HV im Keller ausschließlich 50cm lange Stücken reinlege, um nicht zuviel Luft - also Leerlauf - im Ofen zu haben.
    Wen ich die Zeit finde, mache ich heute abend mal ein Foto vom Kamin, der schon seit 23 Jahren seinen Dienst tut.


    Gruß
    Jörg

    gruß aus babelsberg


    "Einer hackt Holz und dreiunddreißig stehen herum. Die bilden die Zentrale."
    Kurt Tucholsky

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