Planung einer neuen Heizungsanlage - Holzvergaser ausschließlich zum Heizen - Benjamin S.

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 9.595 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von UweH.

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich plane eine neue Heizungsanlage. Hier die Eckdaten für die neue Anlage:


    Wie wird Dein Haus im Moment beheizt?


    Buderus HÖ 1.21 Umluftheizung


    Wie groß ist die zu beheizende Wohnfläche m² (Bitte nur Ziffern eingeben)?


    130


    Steht das Haus in kalter hochgelegenen Gegend,oder Flachland?


    Knapp 600 Meter hoch. Schwarzwald. Schon eher kälter.


    Einschätzung der Wärmedämmung des Hauses (sehr gut/gut/mittel/schlecht/ oder wird demnächst)(Fenster/Türen/Keller/Boden)?


    Mittel. Fenster werden sukzessive erneuert. Kellerdecke wird gedämmt. Dachboden ist schon gedämmt. Keine Fassadendämmung.


    Wie hoch war dein bisherige Energieverbrauch lt/m³/KWh (Öl,Gas,Strom) im Jahr?


    Schlecht zu sagen. Meine Eltern bewohnen das Haus noch und die sind immer nur ein halbes Jahr da drin...


    Stückholz? (Je nach Außentemp und Puffer Volumen 1 max 2 x am Tage heizen und wenn Kessel nach x Stunden leer ist nachfüllen) Holz muß gekauft werden > ins Grundstück transportieren > auf entsprechende Länge gesägt > gespalten > gestapelt > jenach Holzart mind. 2 - 3 Jahre trocknen jedes Jahr für sich
    Pellet? (Die Beschickung des Kessel funktioniert automatisch über Förderschnecke. Man muß trotzdem täglich kontrollieren) Ein Vorratsbunker der trocken sein muß in der Nähe des Kessels - Alternativ gibt es gr. BigBags
    Solar geplant?


    Stückholz. Wir wohnen quasi direkt im Wald. Mehrere Holzhändler in direkter Nachbarschaft. Mehrere Schuppen auf Grundstück. Ausreichend Platz.


    Hast Du schon eigene Vorstellungen über welchen Kessel Typ (Stückholz/Holzbrikett, Pellet etc.) und wie viel KW Heizleitung der neue Kessel haben soll?


    Nach meinen Berechnungen beträgt die Heizlast 18 kW. Würde die Heizung aber lieber ein bisschen überdimensionieren. Habe ein Komplett-Set mit 25 kW gesehen,welches mir schon zusagt. Kann es aber schlecht bewerten. Es gibt einfach so viele verscheidene Angebote.


    http://m.klimaworld.com/item/35353532


    Der Atmos DC 25 GSE in diesem Komplett-Set macht einen ganz guten Eindruck.


    Oder aber der Proburner mit 25 kw


    Wie soll Die WarmWasser Bereitstellung er folgen, Wärmetauscher im Puffer; Externen WW Puffer;Externer Wärmetauscher oder anders?


    Im Haus sind Durchlauferhitzer verbaut.


    Man rechnet für das Puffer Volumen ab 55 lt/Kw. Die BAFA verlangt für die Kessel 55 lt/Kw. Der ideale Wert liegt bei 100 lt/Kw. Gedanken gemacht über das Fassungsvermögen (lt.) der dazu benötigten Puffer?


    Ich dachte an 2000-3000 Liter.


    Ist die nötige Stellfläche dafür vorhanden einschließlich der Puffer/Ausdehnungsgefäß/Pumpen etc.?


    Ja, großer Heizungskeller mit viel Platz. Da stehen momentan noch die Ölfässer drin.


    Hast Du schon mit Deinem zuständigen Schornsteinfegermeister darüber gesprochen?


    Ja, von seiner Seite gibt es keine Bedenken


    Hast Du schon bei einem Heizungsbauer ein Angebot machen lassen?


    Gespräch nächste Woche. Zunächst wird er Heizungsrohre im Haus verlegen müssen und nächstes Jahr machen wir uns dann an die Heizung


    Hast Du schon "genügend" (abhängig von der Kessel Kw) Holz getrocknet
    auf dem Grundstück zu liegen? Hast Du genügend Fläche im Grundstück zur Lagerung des Holzes?
    Bedenke Holz muß zwischen 2 und 3 Jahre an der Luft (oben abgedeckt) trocknen können. Jede Holzlieferung getrennt lagern (Verwechslungsgefahr)


    Holz kommt bereits entsprechend getrocknet direkt vom Händler


    Weitere Informationen:


    Hallo. Wir beziehen dieses Jahr das alte Haus meiner Eltern und wollen eine Zentralheizung haben. Die alte Heizung muss raus und Heizungsrohre und Heizkörper verbaut werden. Das Haus wurde in Holzständerbauweise erbaut und bekommt keine Fassadendämmung.


    Vielen Dank schon einmal im Voraus


    Vielen Dank

  • Guten Morgen und willkommen hier im Forum!


    Du hast dir so weit schon die richtigen Gedanken gemacht, auch wenn mir deine Heizlast von 18kw eher hoch erscheint bei 130qm.


    Das Angebotist natürlich wahnsinnig günstig, aber es gibt hier ein paar Dinge die mich stören.

    • Pufferspeicher: Das notwendige Volumen X nicht mit mehreren Puffer in der Summer realisieren, sondern mit einem entsprechend Großen!
    • Rücklaufanhebung: scheint ein Laddomat 21-60 zu sein. Ich tät mich heut immer für ein 3-Wegeventil mit Stellmotor entscheiden. entweder z.B. den Laddomatic CC als Konstantwertregler bei einem Kessel der es nicht ansteuern kann, oder bei einem Kessel mit entsprechender Steuerung der Laddomatic tvm. Die Variante mit Thermostat ist zwar billiger, aber wenn es dir darum geht, dann kannst auch den: http://www.heizerschwaben.de/f…ibung-Laddomat-11-100.pdf nehmen.
    • Kessel: ich soll ja über Atmos nicht immer so viel meckern, aber ich kann dir die Empfehlung geben mal einen Atmos im Betrieb in Augenschein zu nehmen und das gesamte Prozedere aufzusaugen: Umfang der Arbeiten bei kompletter Reinigung, Anheizen - dann schau dir zum Vergleich ETA/Fröling/Herz/Guntamatic an.....und entscheide was du willst - auch unter der Berücksichtigung dass die Anlage die nächsten 20 Jahre laufen soll.



    Ein Fröling S3 mit 22,5kw und der einfachsten Steuerung S-Tronic kostet im günstigsten Fall 4050€ - bringt dir aber weitaus mehr als der Atmos.

  • Hallo Benjamin,


    willkommen auch von mir.
    Schön das Du Dir bereits so viele Gedanken gemacht hast.


    Da Du die Warmwasserbereitung gleich mal vorab vom HV abkoppelst, macht es die Sache natürlich gleich mal einfacher und es gibt keine unnötigen Diskussionen darüber was die bessere Alternative ist ;)


    Grundsätzlich lege ich viel Wert auf eine möglichst sinnvolle Hydraulik. Heißes Wasser oben in den Puffer kaltes unten und alles andere dazwischen möglichst nach Temp.niveau einschichten. Mit möglichst kühlem Wasser unten lässt Du Dir auch immer eine gute Möglichkeit offen, evtl. mal eine Solaranlage anzubinden. Entnahme, wenn möglich, auch von unten nach oben.
    Heizlast erscheint mir auch ein wenig hoch, meine liegt auch nicht viel höher (caq. 21 kW ohne WW) und das bei 250 m², teilweise gut, teilweise gar nicht gedämmt.


    Puffer: Da gebe ich @mike auch Recht, lieber einen großen Behälter als mehrere kleine. Das Volumen mag das gleiche sein aber unnötige Zusatzverrohrung sowie mehr Platzbedarf. Aber leider geht das nur bei den wenigsten Leuten so zu realisieren, ohne größere Einschnitte in die Bausubstanz. Bei mir habe ich extra eine Grube im Heizraum gebaut, um den Puffer bezüglich seiner Höhe unterzubringen. Außerdem eine große Öffnung zume Nebenraum (Garage), um das riesige Fass da rein zu bekommen.


    Zum Kessel möchte ich mich nicht sonderlich äußern, da gibt es viele Ansichten. Und da ich Atmoskessel bisher kaum gesehen habe, für mich auch nur schwer zu bewerten. Es gibt allerdings auch Kessel mit besserer Ausstattung und besserer Luftführung für gleich günstiges Geld (einfach mal Attack SLX anschauen). Ich würde zu einer Lambdaregelung tendieren.


    Gruß und viel Spaß beim Planen und später auch beim Bau der Anlage.
    Frank

  • Zum Kessel sticht mir sofort ins Auge: Heizlast: 18 kw, Kessel 25 kw.


    D.h. unabhängig vom Puffer...wenn dein Haus 18 kw fordert und der Kessel 25 kw liefert....das der Kessel zu 72 % der Zeit auf Nennleistung brennen muss. Das sind dann 17h am Tag, je nachdem wie groß der Brennraum ist musst du dann alle 4-6h nachlegen. Also wenn du den ganzen Tag zuhause bist, kein Problem....ansonsten würde ich zu einem Kessel greifen der viel größer dimensioniert ist, denn wenn der zu viel Leistung bringt geht der Überschuss in die Puffer. Nur bei Gas oder anderen automatisch heizenden Systemen (Pellets, Öl, Wärmepumpe) achtet man darauf nicht zu stark zu überdimensionieren. Beim Holz musst du, wenn du zuhause bist und heizen kannst, die Wärmemenge für den ganzen Tag / Nacht produzieren um die Puffer voll zu machen, damit die Puffer dann heizen wenn du nicht da bist oder schläfst.


    Wie lange die Puffer dann halten lässt sich auch ganz leicht ausrechnen. Wärmeenergie im Puffer (ca. 80 Grad bis hin zur niedrigsten Rücklauftemperatur je nach Heizsystem x Liter) / Wärmebedarf = Stunden die der Puffer ohne Kessel heizen kann.


    Bei meinem Haus als Beispiel: Wärmebedarf = 7 kw, Puffer ca. 2200 Liter, Fußbodenheizung = 30 Grad Vorlauf bis die Heizung aus geht (80 Grad bei vollem Puffer)....sind im Puffer 2200 x 50 Grad = 110 kw Energie bis die Puffer kalt sind. Geteilt durch 7 kw sind 16 Stunden Energie. Der Kessel selbst brennt so 6 Stunden sind also 22h, d.h. ich komme wenn ich den Kessel um 20 Uhr an mache und rand voll heize bis zum nächsten Tag 18 Uhr, dann geht die Heizung wieder aus. Kommt auch so hin, an wärmeren Tagen komm ich nen ganzen Tag, an kälteren heize ich früh und abends jeweils nen 1/2 bis 3/4 Kessel....rand voll machen geht leider nicht weil so viel nicht in die Puffer passt.


    Um die Zeiten zwischen dem Heizen zu verlängern brauchst mehr Puffer, um den Puffer schneller voll zu kriegen brauchst mehr kw am Kessel, um weniger oft nachlegen zu müssen größeren Brennraum.
    bei Radiatorenheizung kann es sein, dass du nicht ganz so effizient bis 30 Grad aus dem Puffer zeihen kannst, denn du brauchst ja ne viel höhere Vorlauftemperatur...das kann ich nicht beurteilen, ich würde daher etwas Sicherheit einbauen und mit 40 Grad Delta rechnen...also von 80 bis 40 Grad im Puffer. Auch bei nem weniger gut gedämmten Haus reichen 30 Grad nicht mehr aus um zu heizen.

  • Schließe mich an.


    Eine Berechnung der Heizlast der wäre gut, dann weißt du genau woran du bist.


    Nimmst du die 130qm /10 = 13kw ..... so denke ich bist du auf einem guten Weg



    Delta T 40° ist gut - aktuell bei -6°C außen fahre ich mit 53°C VL und das passt da ich auch nur Heizkörper habe.


    Wenn du Heizkörper nutzen möchtest, dann wähle großzügig dimensionierte.
    Bei nem Kumpel haben wir grad die Heizkörper einbauen müssen da im ersteigerten Haus die FBH undicht war.
    Haben jeden Raum einfach auf 1kw / 10qm bei der niedrigen Vorlauftemp ausgelegt. Somit sind z.T. ganz schön große Heizkörper drin (33er 600x2300 ist der größte) aber die Brennwerttherme läuft im FBH programm.

  • Hallo,


    Lies dir das einmal durch:


    Einstieg 3.09
    https://www.holzheizer-forum.d…&postID=120601#post120601



    Wenn du es richtig machen willst, dann benötigst du eine Heizlastermittlung.
    Woher willst du sonst wissen was du an Wärme benötigst.


    Wenn du die Heizlast dann hast, kannst du mit dieser Datei weiter rechnen:


    Rechenprogramm mit Erklärung ZIP HV Speichergröße 6.01
    https://www.holzheizer-forum.d…&postID=126337#post126337


    mfg
    HJH

  • Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Ich habe da wohl ein paar essentielle Dinge noch ich verstanden...ich habe die Leistung der Heizkörper folgendermaßen berechnet : qm der zu beheizen den Räumen x 150 Watt. Dadurch wollte ich die Dimensionen der benötigten Heizkörper errechnen. In meiner Unwissenheit dachte ich dann,dass nach dem Addieren all dieser Werte die Heizlast und somit die Kesselleistung errechnet werden könnte. Der Heizungsbauer kommt morgen,um das Gebäude zu besichtigen und mein Vorhaben mit mir zu besprechen. Ich werde mich dann mit neuen Erkenntnissen zurück melden und dann können wir diese Diskussion auf einer besseren Ebene weiter führen. Vielen Dank noch einmal für eure Mühen. Klasse Forum! :thumbup:

  • Hallo Benjamin!


    Zum Thema Atmos:
    Alle Hersteller: Gebrauchs - und Lebensdauer von Holzvergaserkesseln
    Durchschnittliche Lebensdauer ATMOS HV


    Heizlast:
    Wieviel Öl (oder was auch auch immer) haben denn Deine Elten pro Halbjahr verbraucht?
    War es das Sommer- oder Winterhalbjahr?
    Aus welchem Material sind die Außenwände des Hauses und wie dick?
    Wie viele Personen beziehen das Haus (wegen Berechnung Warmwasserbedarf)?


    Pufferspeicher:
    2000 bis 3000L klingt schon mal vernünftig für die Gebäudegröße.
    Wie meine Vorredner auch schon gesagt haben: Lieber einen großen Bottich statt viele kleine.
    Und möglichst einen Bottich ohne irgendwelche Innereien.


    Warmwasserbereitung:
    Wenn Du sowieso alles neu machst, dann mach doch die Warmwasserversorgung auch über die Holzvergaseranlage und eine Frischwasserstation.
    Für den Hochsommer, wenn der Vergaser nicht läuft, kannst Du ja einen Durchlauferhitzer oder eine Heizpatrone ins System einbinden.
    Nur mit Strom wird es sehr teuer.
    Man rechnet für einen Vierpersonenhaushalt 4000 kWh pro Jahr.
    Das wären bei 0,25 €/kWh Stromkosten von 1000 € nur für Warmwasser.
    Da man im Sommerhalbjahr deutlich weniger Warmwasser verbraucht als im Winter, würden sich die Stromkosten durch die Einbindung auf unter die Hälfte reduzieren.


    Holzvergaser:
    Ich sages immer wieder:
    Die kW-Zahl eines Kessel ist völlig uninteressant, so lange sie über die Heizlast des Gebäudes liegt.
    Sie sagt nur aus, wie schnell die Holzladung abfackelt.
    Wirklich wichtig ist das Füllraumvolumen des Kessels, denn das sagt aus, wieviel (Holz-) Energie der Kessel zur Verfügung stellen kann, ohne dass man nachlegen muss.
    Ein Kessel mit großer kW-Zahl und kleinem Füllraum ist Murks.
    Die Auslegung sollte so erfolgen:

    • Bestimmung der Heizlast (siehe Dateien von HJH)
    • Festlegung der Betriebsautonomie. (siehe Dateien von HJH)
      Wie lange soll bei Außentemperatur x der Puffer das Haus heizen können bis zum nächsten Start des Holzvergasers?
      Wie oft will ich an den Ofen rennen müssen?
      Wenn genug Platz für Puffer vorhanden, dann Auslegung auf min. 24h (also 1x pro Tag Vergaser zünden oder alle y Tage).
    • Aus dem Puffervolumen ergibt sich ein Holzvolumen, was erforderlich ist, um das Puffervolumen aufzuheizen.
      Im Idealfall hat der Holzvergaser genug Füllraumvolumen, dass mit einer Füllung der Puffer voll durchgeladen wird.
      Grober Richtwert: 200L Füllraumvolumen passen zu 2000L Puffer.
    • Kessel nach Füllraum auswählen.
    • Prüfen ob Kesselleistung >> Heizlast.
      Diese Bedingung wird praktisch immer erfüllt bei handelsüblichen Kesseln, sofern jene nach Füllraumvolumen ausgewählt worden sind.

    Beim Kesselkauf auch auf die Holzscheitlänge achten.
    330mm und 750mm Länge haben sich als sehr unpraktisch erwiesen.
    Auch solltes Du Dich mal über Komfortmerkmale von Holzkesseln informieren und dann abschätzen, was für Dich wichtig ist.
    Solche Merkmale sind z.B.: Lambdaregelung, Einhand- oder automatische Reinigung der Wärmetauscher, Anzündtür, Schwelgasabsaugung/ rauchfreies Nachlegen, Automatisches Zünden).
    Diese Komfortmerkmale bringen Dir natürlich auch wieder Stör- und Kostenquellen in das System.
    Geht z.B. alle zwei Jahre mal ein Bauteil für 300-400€ kaputt, dann ist die Ersparnis durch das Holzheizen oder einen top Wirkungsgrad ganz schnell dahin.


    Backup/ Rückfallebene:
    Was machst Du, wenn Du mal kein Holz sägen/ spalten kannst?
    Oder wenn Stromausfall ist?
    Schau mal hier:
    verschiedene: Pelletkessel als Backup für HV - Erfahrungen und ggf. Kaufempfehlung
    Hier könnte aber auch schon eine elektrische Heizpatrone im Pufferspeicher Abhilfe schaffen.
    Für den Stromausfall dann noch einen einfachen nichtwasserführenden Kaminofen im Wohnzimmer.


    Förderung:
    Ggf. kannst Du große Geldbeträge an Fördermitteln abfassen:
    verschiedene: Pelletkessel als Backup für HV - Erfahrungen und ggf. Kaufempfehlung


    MfG Hans

  • Hallo Forengemeinde,
    Klar ist die Heizlastberechnung eine gute Sache.... vor allem wenn man ( weil nicht vom Fach), sich dann die gesamte Heizung selber anschaffen und instalieren möchte, und daher schon etwa wissen sollte, welche Heizkörpergrösse und Kesselgrösse installiert werden sollte.
    Bei uns im Jahre 2000 wurde das nur überschlagsmässig gemacht, altes Haus mit sehr unterschiedlicher Dämmung, bis hin zu gar keiner... im Treppenhaus konnte man durch die Ritzen in der Schalung sogar nach draussen sehen!
    Der HB hat dann lange gerechnet und am Schluss sehr gross dimensionierte Heizkörper installiert, was er auch mit tieferen Rücklauftemperaturen begründet hat!
    Fakt war und ist:
    Unser Haus wurde perfekt beheizt, ohne Danfossventile... jeder Raum wurde annähernd gleich warm, sogar das luftige zügige Treppenhaus, auch der Schnee konnte vom Dach geschmolzen werden.
    Heizkurve damals etwa. 1.3!
    Der HB meinte, alles unter 1.5 sei gut...
    Heute bald 17 Jahre später, nach vielen Haussanierungsmassnahmen haben wir noch schöner warm, sa kein Zug mehr.... Heizkurve nun bei 0.7!
    Fazit: wer keine Ahnung vom Verbrauch hat, ( hatten wir damals auch nicht, Haus stand mehrere Jahre leer, Besitzer verstorben und Erbenknatsch...) der tut sicher gut an einer genauen Heizlastberechnung!
    Ich für meinen Teil bin froh, sehr grosszügig bemessene Heizkörper zu haben!
    Wie schon vielfach geschrieben: lieber Kessel, Speicher und Heizkörper etwas grosszügiger bemessen, geht zwar ins Geld, bietet dafür aber einiges mehr an Qualität für den Heizer und die Bewohner
    Kommen wir im Winter aus einem verlängerten Wochenende heim, so ist es Ruckzuck wieder warm im Haus.... ( wir haben keinen Handfernsteuerbaren Kessel/Heizkreis... und leben gut damit)
    Gruess Ruedi

    Schmid Zyklotronic 20kW. 1800 l Speicher, 600 l Solarboiler an 6m2 Solarfläche.

    Offene Anlage mit 180l Expansionsgefäss, keine TAS installiert!

    Traktoren: Meili DM 36 Jg.60, MF 254 Jg.78 Werkzeuge:Geba Brennholzfräse, Vogesenblitz 16t Spalter und El. Spalter 5t, 7 Motorsägen, Biber mit Stihl461 als Antrieb. + Jede Art von Äxten!
    Für Spass und Stromlose Zeiten: Küchenherd TL- Tech Bo 80 mit ca 8kW
    Total 220 m2 beheiztes Chalet, total ca 10-12 Ster pro Saison.

  • Hallo Hans,
    danke für deinen ausführlichen und hilfreichen Beitrag.
    Den Verbrauch meiner Eltern zu beziffern gestaltet sich schwierig, da sie immer 3 Wochen in Deutschland und 3 Wochen in Frankreich sind. Die Lösung mit dem einzelnen Pufferspeicher lässt sich einrichten. Wenn das besser ist, kaufe ich einen Einfachen mit 2500 Liter.
    Ich habe als absoluter Laie erst einmal nach den Komplett-Sets geschaut, da dort natürlich schon alles dabei ist, was man so braucht. Der Einwand mit dem Kessel- bzw. Füllraumvolumen leuchtet ein. Es wäre natürlich super, den Kessel nur einmal pro Tag befüllen zu müssen. Diese Lösung würde ich ganz klar präferieren.
    Ich werde im Wohnzimmer einen Kaminofen einbauen, der uns in der Übergangszeit mit Wärme versorgen wird.
    Zum Brauchwasser: Das Problem an der Geschichte ist, dass mein Vater das ganze so einfach wie möglich gestalten wollte und damals nur eine Kaltwasserleitung an alle Verbraucher gelegt hat. Weil er ja mit den Durchlauferhitzern arbeitet. Bei 2 Personen, die nur ein halbes Jahr im Haus sind, war das wahrscheinlich die günstigste Lösung. Ich habe keine Lust, alles wieder aufzustemmen und dort auch noch neue Leitungen zu verlegen. Die nächsten Jahre wird der Verbrauch nicht signifikant höher sein, als in einem 2-Personen Haushalt, da wir zwei Babies haben und die noch nicht so viel Wasser verbrauchen. Ich dachte auch schon über eine kleine Solarthermie-Anlage nach, um das Brauchwasser zu erwärmen.Prinzipiell geben ich dir aber auch bei diesem Thema voll und ganz recht. Ich werde das auf jeden Fall mit meinem Heizungsbauer besprechen. Vielleicht schafft er es ja auch, mir eine einigermaßen bezahlbare Anlage zusammenzustellen.
    Der Vorteil ist, dass wir dieses Jahr "nur" die Heizunugsrohre verlegen lassen und die Heizkörper anbringen. Der HV soll erst zum Herbst 2018 ans Netz gehen.
    Grüße
    Benjamin

  • Hallo zusammen. Ich habe jetzt mit dem Heizungsbauer gesprochen und musste feststellen,dass er dem Projekt Heizungsrohre verlegen sehr zugeneigt ist,doch beim Thema HV relativ ahnungslos ist. Er hätte wohl schon ein paar angeschlossen,aber die Inbetriebnahme erfolgte dann durch den Hersteller (was ja auch Sinn macht). Ich fand den Einwand von Hans sehr wichtig,dass ja die Größe des Füllraums bestimmt,wie lange der Abbrand dauert. Ich muss nur ganz ehrlich sagen,dass mir nicht die nötigen Mittel zur Verfügung stehen ,solch einen Kessel plus Peripherie zu kaufen. Ich brauche eine günstige Lösung. Und mit günstig meine ich ,dass der Kessel plus Komponenten höchstens 7500 Euro kosten dürfen. Gerne natürlich günstiger. Ich habe mir in letzter Zeit sehr viele Komplettangebot angesehen,doch stimmt immer irgend ein Aspekt des Angebots nicht (Füllraums zu klein etc). Kann mir jemand einen Tip geben, welches Angebot für mich richtig wäre?
    Kessel 25 Kw. Puffer 2000 Liter. Saugzuggebläse. Laddomat 21-60 - 72 grad.Es gibt einfach so viele unterschiedliche Angebote. Ich bin echt am Verzweifeln.
    Und vor allem: Wer schließt mir das denn dann an? Mein Heizungsbauer kann das glaube ich nicht...der verweist nur immer auf Fröling. Der Turbo S3 mit Pufferspeicher und Komponenten kostet so um die 7400 . Wäre das eine gute Wahl? Es gibt aber halt auch die Atmos oder Thermoflux Variante ,sogar mit Lamda. Da wäre ich dann bei 5500 in der Profi Ausstattung. Wie gesagt: Ich will nur die Heizung damit betrieben,nichts anderes.Muss das dann wirklich ein Fröling etc sein? Hat jemand sonst noch Ideen oder hat Erfahrungen diesbezüglich gesammelt?

  • Hallo Benjamin,


    der große Vorteil bei Fröling und co ist "Fire and forget"!


    Das heißt du legst Holz rein zündest es an machst die Kiste bei einer gewissen Abgastemperatur zu und gut ist. Und dies vom ersten Tag an! Aufwand ca. 5 Min.


    Bei Attack/Flux/Atmos und wie sie alle heißen machst erst mal einen Lernprozess durch. Wie zünde ich an? Wieviel ist das "richtige" Glutbett? Was heißt Kleinholz? Was ist wieder zu klein? Was heißt "zügiges" auflegen? Wie reagiert mein HV wenn ich das und jenes mache? usw. Das kann u.U. ganz schön dauern. Je nachdem wie gewillt du bist täglich eine nicht unerhebliche Zeit vor deinem HV zu stehen.


    Dies ist meine persönliche Meinung. Es kann durchaus sein dass andere User hier eine andere haben. Für mich war es ein entscheidendes Kriterium beim Kauf.


    Gruß
    Jürgen

  • Ich kann etwas Bedenken für Attack und ThermoFlux nehmen....
    Mittlerweile wissen wir, wie die Steuerung funktioniert und welcher Parameter was bewirkt.
    So bekommt man die Kisten perfekt in einen Status, wo man mit genug Restkohle garkein Kleinholz mehr braucht um anzufeuern.
    Teilweise wussten ja nicht mal die Hersteller selbst, welcher Parameter was tut :huh:


    Ich behaupte mal, dass wir zumindest was die ThermoFlux Kisten angeht, auf dem Weg zur absoluten Frauentauglichkeit sind ;) (nicht böse gemeint) Für Attack gibt es auch kompetente Beratung hier....also wieso nicht. Die handvoll Kleinigkeiten, die man VOR Inbetriebnahme abchecken sollte, ist selbst schnell gemacht. Türen stellt man eben selbst nach, bevor man sich mit Teerschmodder die Dichtschnüre beim ersten Abbrand versaut usw usw....


    PS: Das mit dem Lernprozess sehe ich alles andere als negativ :)
    Allerdings ist das auch nicht für jedermann was.


    PPS: Wenns um die Kohle geht: Plane gleich ein deine Puffer selbst zu dämmen. Ist besser und günstiger. 1000l Puffer bekommst schon für ~300€....ohne Iso.

  • Das stimmt schon jedoch bin ich nach wie vor der Meinung man sollte zuminest ganz grob verstehen was der HV da macht und wann die Steuerung wie und warum reagiert.
    Diesbezüglich fand ich es garnicht schlecht damit konfrontiert wurden zu sein.

  • Ich hatte mir bei einen Bekannten seinen alten Atmos damals 9 Jahre alt angesehen und es mir zeigen lassen. Sein neuer Atmos 50 kW verbraucht Holz wie ein 60 kW und bringt die Leistung eins 40 kW Ofen. Mit der Abwärme im Heizungsraum könnte man vermutlich eine Wohnung heizen.
    Danach wusste ich kaufen wir so einen bekomme ich ein neues Bett aber in einem anderen Haus, Meine Frau hätte mich hochkant rausgeworfen.
    Gemeinsam haben wir uns bei ihrem Ex Arbeitskolegen einen ETA angeschaut da sagte sie OK.
    Geworden ist es dann ein Fröling s4 weil der gleichwertig ist und der HB den im Schlaf beherrscht.
    Bei unseren s4 ist vollegen, zwei Blätter der Tageszeitung oder ein bischen Katon rein anzünden nach einer Minute knistert das Holz und brennt.
    Anzündtür zu und auf wiedersehen.
    Ich stehe voll zu schuesche seiner Meinung er hat das gut auf den Punkt gebracht.
    Die wenigsten von uns können heute die Technik eines PKW nachvollziehen und kaufen sich trotzdem ein mit Elektronik vollgespickten PKW.
    Ich rate dir frage im Forum rum ob dir jemand seine Anlage vorführt.
    Kannst auch die ETA oder Fröling Gebietsvertreter fragen die haben Kunden die ihre Anlage dir auch vorführen.

  • Ich rate dir frage im Forum rum ob dir jemand seine Anlage vorführt.
    Kannst auch die ETA oder Fröling Gebietsvertreter fragen die haben Kunden die ihre Anlage dir auch vorführen.


    Das sehe ich auch so. Sollte eigentlich jeder. Ich bin bis zu meiner Entscheidung fast 500km gefahren und habe mit 7 Kessel angesehen....

  • Hallo Benjamin,


    habe eben mal auf dein Profil geklickt und dabei festgestellt dass du aus der Goldstadt kommst.
    Von dort aus bist du in ner 3/4 Stunde bei mir. Wenn du mir vorher sagst wann du kommen möchtest kannst den Brummvogel in Aktion sehen.
    Wenn ich das rechtzeitig weiß kann ich evtl noch nen Termin mit nem Orlanski ausmachen.


    Es gibt hier in der Nähe noch mehr HV zu besichtigen. Musst dich nur mal durch´s Forum klicken und schauen wer wo wohnt, Namen möchte ich jetzt keine nennen.


    Gruß
    Jürgen

  • Moin Moin!


    Ich hab mal noch ein paar Anmerkungen.


    Heizlast

    Der Buderus-Ofen hat ja 8,5kW.
    Hat es dieser Ofen geschafft, die 130qm bei -14°C zu beheizen?


    Mit diesem Ofen können wir auch Deine Heizlast anderweitig bestimmen.
    Du musst nur über mehrere Tage gemittelt den Ölverbrauch sowie die durchschnittliche Außentemperatur bestimmen.
    Dabei innen der ganze Wohnbereich 20°C.
    Mit diesen Werten können wir dann die Heizlast auf Normaußentemp. hochrechnen.
    Ziemlich genau.


    Meine Glaskugel sagt eine Heizlast von 10kW vorher :)

    Warmwasser


    Klar ist nochmal aufstemmen nicht schön.
    Aber halte Dir mal die Stromkosten vor Augen.
    Ich würde wenigstens den Hauptwarmwasserverbraucher, und zwar das Bad, mit einbinden.
    Irgendwelche Waschbecken usw. haben eh kaum Verbrauch an Warmwasser - kann man elektrisch lassen.


    Brennstoff


    Hab gerade erst gesehen, dass Du das Scheitholz beim Händler kaufen willst.
    Meiner Meinung nach lohnt sich die Holzheizerei nur, wenn man das Holz kostenlos bekommt.
    Was kostet denn bei Euch der Raummeter Weichholz bzw. Hartholz ofenfertig?


    Da fährst Du doch mit einem Pelletkessel viel günstiger und bequemer.
    Und Du brauchst viel weniger Puffer. 1000L reichen da schon.
    Und Du würdest so einen Pelletkessel von Vater Staat quasi geschenkt bekommen, siehe Link "Förderung" in meinem Beitrag oben.
    Und für das gesparte Geld findet sich vielleicht doch irgendwie, irgendwo eine Anwendung.... ;)


    Noch eine Option wäre eine Gasbrennwerttherme.
    Ist bei Euch Erdgas verfügbar?


    MfG Hans

  • Warum soll Holz kaufen keine Lösung sein.
    Wir haben auch nur 1000 Hektar Wind hinter dem Haus.
    Man muss sich das gut durchrechnen.
    Wir würden Heizöl ca. 3500 ltr verbrauchen macht zur Zeit: 1900€ im Jahr.
    Unsere erste Lieferung 30 RM Mischholz (Fichte, Douglasie, Lärche usw) kostete 940€.
    Die jetzt liegende zweite Lieferung Pappel und Fichte 24 FM kostet uns: 540€.
    Im Notfall können Wir auf Holz von dem Arbeitgeber meiner Frau und Sohn zurückgreifen die bekommen noch 20% Mitarbeiter Rabatt.
    http://www.schaeferwerk.de/buchen-brennholz.html
    Klar man kann auch teuer kaufen Buchen Scheitholz wird bei uns mit 65€ je RM aufwärts gehandelt.
    Wichtig ist was muss ich investieren was spare ich wirklich wann ist die ganze Sache Amortisiert.
    Habe ich die Zeit für die Holz Heizerei die ganze Arbeit die man nicht berechnen darf.

  • Ich finde auch, wenn man das Holz kaufen muss und sich ofenfertig anliefern lässt, wäre ein Pellet Ofen die bessere Wahl. Denn die manuelle Arbeit mit aufstapeln, in den Keller tragen, täglich 1-2 x an den Kessel ran.....da muss schon mehr als 500 € im Jahr gespart werden damit sich das rechnet. Holz rund anliefern lassen macht noch mehr Arbeit...sägen, spalten, 2 Jahre liegen lassen, benötigt ein Holzlager von bestimmt 50 m² / 100 m³....bei Pellets machste quasi nix....1 x im Jahr den Tank auffüllen und 4 x im Jahr ne handvoll Asche ausm Kessel, fertig. Kein Stress mit zu kalten Temps, zu kleinem Puffer, mal ne Nacht außer Haus, Urlaub ect....

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